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Multi-Scale / Multi-Sensor 3D-Dokumentation und 3D Visualisierung Höfischer Prunkräume

Strackenbrock, Bernhard und Hirzinger, Gerd und Wohlfeil, Jürgen (2014) Multi-Scale / Multi-Sensor 3D-Dokumentation und 3D Visualisierung Höfischer Prunkräume. In: KONFERENZBAND EVA BERLIN 2014, Elektronische Medien & Kunst, Kultur und Historie, Seiten 110-117. EVA Berlin 2014 Conference, 2014-11-05 - 2014-11-07, Berlin, Deutschland.

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Kurzfassung

Architektur, Fassung und Ausstattung höfischer Prunkräume sind ab der Renaissance meist klar durchkomponierte Gesamtentwürfe, gleichsam begehbare Kunstwerke, deren 3D-Erfassung höchste Ansprüche stellt. Schwierige Oberflächen wie Vergoldungen, Tapeten und Stoffe und eine hohe Dynamik in der Auflösung von Figuren, Möbeln und Wandbauteilen sind die Regel. Aufbauend auf der Erfahrung mit der Erfassung hochwertiger Prunkräume in den Schlössern Herrenchiemsee und Linderhof wurde daher vom DLR Robotik und Mechatronikzentrum ein Multiscale / Multi-Sensor Ansatz zur 3D-Erfassung dieser komplexen Räume definiert und in einem durch die Bayerische Forschungsstiftung geförderten Projekt mit mehreren Partnern aus der Industrie und Denkmalpflege im Rahmen des MuSe Projektes für die Restaurierung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth umgesetzt. Zielsetzung des Projektes ist die Verschmelzung des Laserscannens mit Farbinformationen und moderner Methoden der Photogrammmetrie. Dazu werden ein Farblaserscanner ZF 5010C und eine hochleistungsfähige, metrische PCO sCMOS Kamera für einen gemeinsamen 3D Workflow mit Auflösungen zwischen 0,1 und 2mm eingesetzt. Durch das sCMOS Prinzip mit nur 1,5 bis 2 Elektronen Rauschsignal bei bis zu 60% Quanteneffizienz des Bildwandlers können HDR Bilder „at one Shot“ mit 5MP Auflösung und einem linearen 16 Bit Ausgangssignal erstellt werden. Die speziell aufgebaute MuSe Kamera kann mit der Hand geführt und um ein leistungsfähiges LED-Flash ergänzt werden. Die Aufnahmen erfolgen mit 10 bis 30 Vollbildern pro Sekunde, so dass die aufzunehmenden Objekte gleichsam abgefilmt werden. Durch stufenweise Verkleinerung des Kameraabstandes zum Objekt kann die geometrische Auflösung dabei bis an die Abbildungsgrenze der verwendeten Objektive gesteigert werden. Wie in der klassischen Photogrammetrie, stellen auch hier die Messfilme und Messbilder das eigentliche digitale Original dar. Diese Bilddaten können beliebig oft in unterschiedlichen Auflösungen ausgewertet werden; dazu zählt auch, dass nach vielen Jahren mit dann aktuellen Methoden wieder auf das Material zugegriffen werden kann. Für den 3D-Workflow zur Erstellung „begehbarer“ 3D-Modelle werden zunächst alle Bilder mit einem Structure from Motion (SFM) Ansatz vororientiert. Anschließend werden die Kameraparameter und Aufnahmepunkte mit einer klassischen Bündelausgleichung - ergänzt um die Messungen aus den Laserbildern - optimiert. Danach wird für jedes Kamerabild auf der Basis von einer Vielzahl von Nachbarn mit dem Semi Global Matching (SGM) des DLR ein perspektivisches Tiefenbild berechnet. Die einzelnen Tiefenbilder werden vermascht, die Teilmeshes fusioniert und dann texturiert. Die fertigen Daten werden dann an 3D-Studio oder an eine „Gamingengine“ übertragen und können dort in Echtzeit animiert oder mit weiteren Informationen versehen werden. Mit anderen Workflows können Pläne oder Orthophotos erzeugt werden. Bei gut texturierten Oberflächen, wie sie in der Archäologie, bei Steinrestaurierung oder an Freskogemälden üblicherweise anzutreffen sind, ist der beschriebene 3D-Aufnahmevorgang auch mit optimierten Systemkameras in hohen Qualitäten möglich, wobei Auflösungen ab 0,25 mm erzeugt werden können. Entsprechende Systemkameras können auch vom Multicopter eingesetzt werden. Der sichere Umgang mit professionellen Digitalen Kameras gehört bei Archäologen, Bauforschern, Restauratoren und Kunstgeschichtlern aber fast selbstverständlich zum Handwerk. So entstand die Idee, für diese Bereiche einen „3D-Koffer“ mit kalibrierter Kamera sowie einem Laptop mit den erforderlichen Programmen zu packen, mit dem alle Arbeiten vor Ort ausgeführt und kontrolliert werden können. Zur Erstellung hochauflösender 3D-Scans oder 3D-Modelle können die Daten dann an illustrated architecture weitergeleitet werden. Erste Versuche in Ostia und an barocken Deckenmalereien erfolgen zur Zeit, und sollen auf der Konferenz mit vorgestellt werden.

elib-URL des Eintrags:https://elib.dlr.de/98484/
Dokumentart:Konferenzbeitrag (Vortrag)
Titel:Multi-Scale / Multi-Sensor 3D-Dokumentation und 3D Visualisierung Höfischer Prunkräume
Autoren:
AutorenInstitution oder E-Mail-AdresseAutoren-ORCID-iDORCID Put Code
Strackenbrock, BernhardIllustrated ArchitectureNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERT
Hirzinger, GerdDLR RMNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERT
Wohlfeil, JürgenDLR OSNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERT
Datum:5 Juli 2014
Erschienen in:KONFERENZBAND EVA BERLIN 2014, Elektronische Medien & Kunst, Kultur und Historie
Referierte Publikation:Nein
Open Access:Nein
Gold Open Access:Nein
In SCOPUS:Nein
In ISI Web of Science:Nein
Seitenbereich:Seiten 110-117
Status:veröffentlicht
Stichwörter:Cultural Heritage, Multi-Scale / Multi- Sensor 3D-Models, Colorlaserscanning, Photogrammetry, sCMOS Cameras, Structure from Motion, Semi Global Matching, realtime Stereovisualization
Veranstaltungstitel:EVA Berlin 2014 Conference
Veranstaltungsort:Berlin, Deutschland
Veranstaltungsart:internationale Konferenz
Veranstaltungsbeginn:5 November 2014
Veranstaltungsende:7 November 2014
HGF - Forschungsbereich:Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr
HGF - Programm:Raumfahrt
HGF - Programmthema:Erdbeobachtung
DLR - Schwerpunkt:Raumfahrt
DLR - Forschungsgebiet:R EO - Erdbeobachtung
DLR - Teilgebiet (Projekt, Vorhaben):R - Vorhaben Anwendungn Optik: 3-D, Datenfusion, optische Navigation (alt), R - Optische Technologien und Anwendungen
Standort: Berlin-Adlershof
Institute & Einrichtungen:Institut für Optische Sensorsysteme > Informationsverarbeitung OS
Institut für Robotik und Mechatronik (ab 2013)
Hinterlegt von: Wohlfeil, Jürgen
Hinterlegt am:08 Okt 2015 17:34
Letzte Änderung:24 Apr 2024 20:03

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