Pontevedra: lange Tradition der „Fußgängerisierung“ der Innenstadt

Abstract

In Pontevedra in Galizien, im Nordwesten Spaniens gelegen, wurden seit 1999 zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um dem Fußverkehr oberste Priorität gegenüber anderen Verkehrsmitteln einzuräumen und die Qualität des städtischen Lebensraumes zu erhöhen. Die bekannteste Maßnahme ist der Ausschluss des motorisierten Individualverkehrs zunächst aus der historischen Altstadt und in der Folge auch aus einem Großteil des gesamten Stadtzentrums. Begleitet wurde diese Maßnahme von der Entfernung aller Straßenparkplätze bzw. der Verlagerung dieser in den Untergrund und der Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen am Rande des Stadtzentrums. Auch die Festlegung einer stadtweiten Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h und das Ersetzen von Kreuzungen mit Lichtsignalanlagen durch Kreisverkehre leisten einen Beitrag zur Priorisierung des Fußverkehrs gegenüber dem motorisierten Individualverkehr. Zusätzlich geben Stadtkarten im Stil eines U-Bahn-Netzplans Auskunft über die Entfernungen in Gehminuten und Metern zwischen den wichtigsten Punkten der Innenstadt. Mit diesem Vorgehen verfolgt die Stadt das Ziel einer Verringerung der Abhängigkeit vom Automobil bei gleichzeitiger Förderung des Fußverkehrs. Außerdem wird die Reduzierung der negativen Auswirkungen des Verkehrs auf Mensch und Umwelt und damit eine insgesamt höhere Lebensqualität in der Stadt angestrebt.