Transportleistungsbezogene Indikatoren zur Kapazitätsanalyse von Verkehrsflughäfen

Kurzfassung

Aus der grundlegenden Definition eines Verkehrsflughafens, ein intermodaler Knotenpunkt zu sein, an dem Passagiere von einem bodengebundenen Verkehrsmittel zu einem Flugzeug wechseln können (oder umgekehrt), entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten eine hochkomplexe Thematik. Der Anstieg der Luftverkehrsnachfrage in den letzten Jahren resultierte in größeren und komplexeren Flughafensystemen, welche heutzutage bedeutende Wirtschaftszweige darstellen. Gerade bei einem auch in den kommenden Jahren wachsende Luftverkehr und begrenzten Flughafenkapazitäten ist es unerlässlich, dass Flughäfen einen verlässlichen und effizienten Betrieb sicherstellen – die knappe Ressource „Flughafenkapazität“ muss möglichst nutzbringend und nachhaltig verwendet werden. Dies ist allerdings aufgrund der heutigen Komplexität von Verkehrsflughäfen keine einfache Aufgabe. Ausgehend von der klassischen Maßeinheit für Flughafenkapazität (Flugbewegungen pro Zeiteinheit) werden in dieser Arbeit alternative Ansätze entwickelt die Ressource Flughafenkapazität zu beschreiben. Die Methode, die in dieser Arbeit vorgestellt wird, verwendet zusätzliche Indikatoren wie die Passagierwertigkeit, Emissions- und Lärmeffizienz und bewertet die Flughafenkapazität somit zum einen nach wirtschaftlichen und zum anderen nach ökologischen Gesichtspunkten. Einige dieser Einflussfaktoren finden zwar schon in der Leistungsanalyse von Flughäfen bzw. von Fluggesellschaften Anwendung, wurden nach aktuellem Stand aber noch nicht mit einer Kapazitätsbewertung in Verbindung gesetzt. Ziel dieser Arbeit ist es also eine Metrik zu entwickeln, mit der die unterschiedlichen Anwender die Ausnutzung der vorhandenen Flughafenkapazität bewerten können. Diese Metrik wird unter Hinzunahme von realen Daten dreier verschiedener Flughäfen auf ihre Eignung und Umsetzbarkeit geprüft. Die Inhalte und Ergebnisse dieser Arbeit sollen vor allem verwendet werden, um bei den verschiedenen Stakeholdern (Um-)Denkanstöße bzgl. der Betrachtung der Kapazitätsausnutzung auszulösen.