Verbundprojekt Interdisziplinäre Kabinenarchitekturen (INDIKAR)

Abstract

Im Konkurrenzkampf der Flugzeughersteller und Luftfahrtunternehmen sind Sicherheit, Pünktlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Komfort wichtige Kriterien für die Profilierung im Wettbewerb. Treibstoffersparnis, Emissionsreduktion und Lärmminderung bei gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit und Zuverlässigkeit sind hierbei die wesentlichen Zielstellungen. Dies lässt sich jedoch nur durch eine systemweite Optimierung erfolgreich realisieren. In Bezug auf die zuvor genannten Zielstellungen wurden im Rahmen des Verbundvorhabens INDIKAR am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt folgende Forschungsvorhaben durchgeführt. Ein Arbeitspaket beschäftigte sich mit der Untersuchung der Möglichkeit und der Risiken einer kabellosen Datenübertragung für Kabinenmanagementsysteme. Um die Sicherheitsaspekte des Übertragungsmediums zu analysieren, wurden die Umweltstörquellen modelliert und deren Auswirkungen ausgewertet. Es wurde festgestellt, dass eine drahtlose Datenübertragung unter Verwendung sogenannter Turbocodes für den Frequenzbereich bis zu 10 GHz möglich ist. Hintergrund einer weiteren Studie ist, dass aufgrund von Ausnahmeregelungen bestehende Frachtraumlöschsysteme noch immer mit den weltweit geächteten FCKWs/Halonen betrieben werden. EU und ICAO zielen aber mittelfristiges auf ein vollständiges Verbot dieser Stoffgruppe ab. Hierzu wurde ein umweltfreundliches und insbesondere halonfreies Brandunterdrückungskonzept erfolgreich getestet. Mit Hinblick auf eine Verbesserung des Passagierkomforts und Effizienz der Klimatisierung einer Flugzeugkabine wurden des Weiteren die Möglichkeit einer Integration eines Luftführungssystems zwischen Primärisolierung und Kabinenverkleidung untersucht. Eine derartige Spaltluftführung ist Voraussetzung für die Adaption von Quellluftsystemen. Hierzu wurde ein Versuchsstand zur Untersuchung des Massentransfers und Wärmtransports in einer Spaltströmung mit Phasenwechsel konstruiert. Zur Beschreibung der Transportvorgänge wurde ein Skalierungsmodel entwickelt und getestet. Im Hinblick auf die Auslegung des Spantes wurden verschiedene Isolationskonzepte für das Klimaprofil Alaska untersucht. Die Untersuchungen haben ergeben, dass Luftführungssystems zwischen Primärisolierung und Kabinenverkleidung möglich ist und eventuell sogar Vorteile hinsichtlich des Wassereintrages in die Isolierpakete hat.