Abschätzung der kleinräumigen Bevölkerungsverteilung in der Megastadt Mumbai mit Methoden der Fernerkundung

Abstract

Die indirekte Ableitung von Bevölkerungsdaten mithilfe der Fernerkundung gewinnt zu-nehmend an Bedeutung, da auf diese Weise kostengünstige, unabhängige und räumlich hoch aufgelöste Daten generiert werden können. Dieses Wissen kann den Prozess der Bevölkerungsermittlung unterstützen, vor allem in Ländern in denen keine genaue Aus-sage zur Bevölkerung getroffen werden kann oder in denen keine aktuellen Daten vorlie-gen. Zudem ist aktuelles Wissen zu der Bevölkerungsverteilung bedeutend, um Dynami-ken in megaurbanisierten Gebieten aufzuzeigen sowie Vulnerabilitätsabschätzungen und Krisenmanagement durchzuführen. In der vorliegenden Arbeit wurden statistische Informationen mit Fernerkundungsdaten kombiniert, um die Verteilung der Bevölkerung in der Kernstadt von Mumbai, Indien, ab-zuleiten. Mithilfe eines hochaufgelösten Satellitenbildes wurden Gebäudeblöcke identifi-ziert, klassifiziert und anhand von Klassen bewertet. Diese Vorgehensweise bildet die Grundlage zur Differenzierung der Daten hinsichtlich unterschiedlicher Einzelgrößen, um darauf aufbauend kleinräumige Bevölkerungsinformationen zu erhalten. Das Potential dieses Ansatzes zeigte die Validierung, indem die entstandenen Daten auf Ebene der Stadtbezirke, die sogenannten Wards, zusammengefasst und mit Referenzdaten, den Einwohnerzahlen aus dem Zensus 2011, verglichen wurden. Es zeigt sich, dass teilweise Übereinstimmungen zwischen den geschätzten Bevölkerungszahlen und den statisti-schen Daten vorliegen. Jedoch geben die hohen Abweichungen in einigen Wards den Hinweis darauf, dass die Methodik verfeinert werden muss um genauere Aussagen zu erhalten.