Suburbia - mobile Männer, ortsgebundene Frauen?

Abstract

Der vorliegende Beitrag behandelt am Beispiel des Berliner Umlandes die Frage, ob ein Wohnort in einem monostrukturierten suburbanen Raum mit Restriktionen für den Alltag von Frauen verbunden ist. Für Bewohner/innen ausgewählter Untersuchungsgebiete wird herausgestellt, in welcher Weise sie bezüglich ihrer Erwerbsarbeit und der damit verbundenen Alltagsmobilität eingeschränkt sind. In Ergänzung wird der Frage nachgegangen, ob und in welchem Maße ihnen Handlungsressourcen in Form von Sozialkapital zur Verfügung stehen, welche sie möglichen Begrenzungen entgegensetzen können. Auf der Basis von Beschäftigungsstatistiken wird die Ausstattung des Untersuchungsraumes mit Erwerbsstätten beleuchtet. Zudem wird ein Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Erhebungsverfahren angewendet, um Daten zu Arbeitskontext, Mobilitätsverhalten und Verfügbarkeit von lokalem Sozialkapital der Umlandbewohner/innen zu erheben. Die Ergebnisse der Analysen zeigen, dass die Kombination einer geringen Ausstattung mit wohnortnahen frauengeeigneten Erwerbsmöglichkeiten mit den in den betrachteten Paarhaushalten häufig anzutreffenden traditionellen Arbeitsteilungen dazu führen, dass die Mehrheit der Umlandbewohnerinnen Restriktionen ausgesetzt ist. Ein weiteres Ergebnis ist, dass sie diesen mit Arbeit und Mobilität verbundenen Einschränkungen nur in begrenztem Umfang die Ressource des Sozialkapitals entgegensetzen können.