Entwicklung eines Index zur Bestimmung der räumlichen Zentralität von Städten basierend auf urbanen Fußabdrücken

Kurzfassung

Das weltweit präsente Phänomen der Urbanisierung wirkt sich seit dem Ende des 20. Jahrhunderts signifikant auf die Besiedlungsmuster urbaner Räume aus. Methoden der Fernerkundung erlauben es hierbei seit den 1970iger Jahren, das Phänomen der dynamischen Veränderung räumlicher Muster im Laufe der Zeit auf Basis von urbanen Fußabdrücken zu analysieren. Derartige Analysen werden beispielsweise unter Zuhilfenahme von Landschaftsstrukturmaßen unternommen. Dabei fehlt bisher jedoch die Möglichkeit, auf Basis der Aussagen von Landschaftsstrukturmaßen quantitative Rückschlüsse über den Zustand und die Zustandsänderung im Hinblick auf die räumliche Zentralität von Städten zu treffen, die auf einer einzigen Skala beruhen, auf der alle möglichen räumlichen Konfigurationen eingeordnet und miteinander verglichen werden können. Um diesen Mangel zu begleichen, ist es Thema dieser Arbeit, räumliche Zentralität von Städten auf Basis zweidimensionaler urbaner Fußabdrücke abzuleiten und einen Zentralitätsindex zu erstellen. Zu diesem Zweck wird ein ganzheitliches Modell entwickelt, welches alle Formen urbaner Zentralität von Monozentralität über die diversen Formen der räumlichen Polyzentralität bis hin zur theoretischen Dispersion abdeckt. Für alle Zentralitätsstadien werden zudem Modellraster generiert. Diese werden mit ausgewählten räumlichen Indizes analysiert und dabei - in Abhängigkeit von ihren über die Modellparameter eindeutig zugeordneten Zentralitätsstadien - eindeutig quantifiziert. Um das Modell an der Realität zu testen, werden außerdem die urbanen Fußabdrücke von zehn Großstädten einer Region analysiert, ihre Zentralitätswerte unter Anwendung des entwickelten Zentralitätsindex berechnet und diese einander in Beziehung gesetzt. Zudem werden die Werte im Bezug auf die Zentralität der urbanen Fußabdrücke mit Erkenntnissen aus den Analysen der Modellraster untermauert.