Pterosaurier als Flugmaschinen - Bionische Forschung in der Paläontologie?

Kurzfassung

Die Zusammenarbeit von Biologen und Ingenieuren ist populär geworden. Ingenieure, Techniker und Elektroniker schauen den Biologen schon länger über die Schulter, um Ideen für technische Lösungen aus der Natur zu stibitzen – mit Erfolg auch für die Biologen. Denn die technische Analyse liefert neue Erkenntnisse über die Funktionsweise ihrer Forschungsobjekte. Inzwischen wecken sogar ausgestorbene Wirbeltiere das Interesse der Ingenieure. Dazu gehören auch die Pterosaurier. Trotz des umfassenden Fossilberichtes gibt es bis heute kein tragfähiges, technisch reproduziertes Modell für den Flug der Pterosaurier. Wir wollen den Flug der Pterosaurier experimentell erschließen, indem wir Wissen aus der Paläolontologie über bereits bekannte technische Elastik- oder Membranflügel als Grundlage für die Rekonstruktion des Pterosaurier-Flugapparates nutzen. Die einzige Vorgabe ist, dass Flugsaurierknochen, besonders die des Flügels, in die technisch optimierten Flügelschnitte passen, wobei als maximale Bewegungsgrenze der Knochenanschlag an den Gelenken erlaubt ist. Nur so lassen sich wirksame Flugsaurierflügel für die verschiedensten Flügelstellungen rekonstruieren, berechnen und im Windkanal erproben.