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Untersuchungen zur Belastung und Beanspruchung auf der Kurzstrecke bei einem Low Cost Carrier

Vejvoda, M. (2010) Untersuchungen zur Belastung und Beanspruchung auf der Kurzstrecke bei einem Low Cost Carrier. Endpräsentation, 2010-09-21, Köln. (nicht veröffentlicht)

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Kurzfassung

Das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) widmet sich seit vielen Jahren u.a. Fragestellungen zur Belastung und Ermüdung des fliegenden Personals. Bisher wurden flugmedizinische Untersuchungen vor allem auf der Langstrecke vorgenommen. In den letzten Jahren konnte außerdem eine Studie zur Belastung des Cockpitpersonals auf der Kurzstrecke durchgeführt werden. Das Hauptaugenmerk dieser Studie lag auf den langfristigen Beanspruchungseffekten innerhalb eines Untersuchungszeitraumes von 8 Wochen. In einer neuen DLR-Studie sollten die Einflüsse von „Frühaufsteher-Diensten“ auf das Schlaf- Wachverhalten und die Ermüdung der Piloten im Verlauf einer Dienstkette (4 bzw. 5 Tage) gemessen werden. Außerdem sollten Störfaktoren („hassles“), die im normalen Kurzstreckenbetrieb (auch am Boden) auftreten, ermittelt werden. Dabei sollten die Auswirkungen solcher „hassles“ auf die Arbeitbelastung und die möglichen Folgen für die Piloten untersucht werden. Weiterhin sollten die Zusammenhänge zwischen den „hassles“, der Arbeitsbelastung und der Ermüdung aufgedeckt werden. Bei einem Low Cost Carrier wurden an 40 Mitgliedern des Cockpitpersonals über einen Zeitraum von jeweils 7 Tagen Messungen durchgeführt. Das Durchschnittsalter der 15 Kapitäne und 25 Ersten Offiziere lag bei 32,08 ± 6,12 Jahren. Die Flugerfahrung betrug 4954 ± 2815 Flugstunden. An insgesamt 188 Tagen wurden 588 Flüge untersucht. Innerhalb des Untersuchungszeitraums wurden von jedem Piloten die körperliche Aktivität und die elektrische Herzaktivität (EKG) mit einem sogenannten 3D-BioLog der Fa. GEFATEC (am Handgelenk getragen) kontinuierlich aufgezeichnet. Darüber hinaus wurden Einsatzzeiten, Flugabschnitte und Zielorte sowie das Schlaf-Wach-Verhalten durch exaktes Führen eines Tagebuchs (Sleep-Logs) dokumentiert. Die objektive Leistungsfähigkeit wurde mit Hilfe einer computergestützten Reaktionszeitaufgabe vor und nach dem Dienst erfasst. Die subjektive Ermüdung und Arbeitsbelastung sollten mittels geeigneter Fragebögen (z.B. Karolinska Sleepiness Scale, Ermüdungsskala (Samn & Pirelli), NASA-Task Load Index, „hassle“-Liste) ermittelt werden. Die Fragebögen, das Sleep-Log sowie die Reaktionszeitaufgabe wurden auf einem kleinen Handheld PC dargeboten. Zusätzliche Befragungen sollten Aufschluss über relevante, psychosoziale Randbedingungen geben, die bei den täglichen Erhebungen nicht berücksichtigt wurden. Die Versuchsteilnehmer führten die Messungen überwiegend selbstständig durch. Alle Messungen waren so geplant, dass sie die Tätigkeiten während des Dienstes nicht beeinträchtigten. Unter den untersuchten Bedingungen wurde im Verlauf der Dienstwoche im Mittel weder bei den Ermüdungs- noch bei den Arbeitsbelastungswerten eine Verschlechterung beobachtet. Die Schlafdauer der Piloten war in der ersten Nacht verkürzt (6,13 h). Im weiteren Verlauf der Dienstwoche konnten die Piloten im Mittel täglich eine dreiviertel Stunde länger schlafen (ca. 7 h) als in der ersten Nacht. Dienste, die nach 12:00 Uhr mittags begannen, zeigten am Ende des Dienstes deutlich erhöhte Ermüdungswerte. Je später die Block-On-Zeit (Zeitpunkt des Andockens an den Finger am Zielort) ausfiel, umso müder waren die Piloten. Besonders bei Flügen, die in den späten Abend- bzw. frühen Morgenstunden endeten, zeigten sich erhöhte Ermüdungswerte und bedürfen daher einer besonderen Planung. Der „time on task“ Effekt zeigte sich bei der Ermüdung ab einer Flugdienstzeit von 12 Stunden. Der „time since sleep“ Effekt spiegelt sich in der Ermüdung ab einer Zeit von 14 Stunden nach dem Aufwachen deutlich wider. Mit steigender Anzahl der „hassles“ (z.B. „keine Pause“, „schlechtes Wetter“ oder „anspruchsvoller An- / Abflug“) wurden die subjektiven Einschätzungen der Piloten bezüglich der Arbeitsbelastung und der Ermüdung im Verlauf schlechter. Aus diesen Ergebnissen können Empfehlungen resultieren, wie die Einsatzplanung für das Cockpitpersonal auf der Kurzstrecke unter den untersuchten Bedingungen verbessert werden kann.

elib-URL des Eintrags:https://elib.dlr.de/67419/
Dokumentart:Konferenzbeitrag (Vortrag)
Titel:Untersuchungen zur Belastung und Beanspruchung auf der Kurzstrecke bei einem Low Cost Carrier
Autoren:
AutorenInstitution oder E-Mail-AdresseAutoren-ORCID-iDORCID Put Code
Vejvoda, M.martin.vejvoda (at) dlr.deNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERT
Datum:2010
Open Access:Nein
Gold Open Access:Nein
In SCOPUS:Nein
In ISI Web of Science:Nein
Status:nicht veröffentlicht
Stichwörter:Aktivität, Arbeitsbelastung, Belastung, Beanspruchung, EKG, Ermüdung, Cockpit Crew, Handheld PC, „hassle“, Herzfrequenz, Kurzstrecke, Leistungsfähigkeit, Low Cost Carrier, Schlaf-/Wachrhythmus.
Veranstaltungstitel:Endpräsentation
Veranstaltungsort:Köln
Veranstaltungsart:Andere
Veranstaltungsdatum:21 September 2010
Veranstalter :Germanwings
HGF - Forschungsbereich:Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr
HGF - Programm:Luftfahrt
HGF - Programmthema:ATM und Flugbetrieb (alt)
DLR - Schwerpunkt:Luftfahrt
DLR - Forschungsgebiet:L AO - Luftverkehrsmanagement und Flugbetrieb
DLR - Teilgebiet (Projekt, Vorhaben):L - Faktor Mensch und Sicherheit in der Luftfahrt (alt)
Standort: Köln-Porz
Institute & Einrichtungen:Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin > Flugphysiologie
Hinterlegt von: Sender, Alina
Hinterlegt am:11 Feb 2011 11:58
Letzte Änderung:24 Apr 2024 19:32

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