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Migration neuer Technologien in das System Bahn am Beispiel von ETCS

Obrenovic, Miroslav und Meyer zu Hörste, Michael (2006) Migration neuer Technologien in das System Bahn am Beispiel von ETCS. In: Rail Automation 2006, Seiten 135-148. Rail Automation 2006, 2006-06-22 - 2006-06-23, Braunschweig (D).

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Kurzfassung

Mit der Einführung des neuen Europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS (European Train Control System) soll eine betriebliche Flexibilität auch sicherungstechnisch erreicht werden. Der technischen Interoperabilität steht die derzeit noch nur in geringem Umfang bearbeitete betriebliche Interoperabilität gegenüber. Auf europäischer Ebene wurde von der ERTMS Users Group eine Analyse der betrieblich erforderlichen Regeln durchgeführt sowie der erste Ansatz zur Erstellung eines Handbuchs entwickelt. Hierbei stand neben der Harmonisierung von Regeln („operational rules“) und Vordrucken für schriftliche Befehle („written orders“) auch die Absicherung der Konsistenz mit der technischen Interoperabilität („exhaustiveness“) im Vordergrund. Diese Arbeiten und ihre Ergebnisse werden in einem ersten Teil des Beitrags erläutert. Die Anforderungen der technischen und betrieblichen Interoperabilität beeinflussen die betriebliche Leistungsfähigkeit der Bahnen die ein solches System einsetzen. Die Sicherheit bildet die grundlegende Anforderung, unter der eine definierte Mindesttransportleistung und –Zugdichte erreicht werden soll. Fahrzeugumläufe, Anzahl der Lok-Wechsel und Halte für Systemumschaltungen müssen dabei auf der betrieblichen Seite beachtet werden. Hinzu kommen die betriebswirtschaftlichen Kriterien wie die Lebenszykluskosten des Systems oder die Amortisationsdauer der für die ETCS-Migration notwendigen Investitionen. Des Weiteren werden die Möglichkeiten der gezielten Nachfragesteuerung bezüglich der internationalen Trassen und der daraus resultierende Mehrwert für die Bahnbetreiber ermittelt. Sowohl die Kosten als auch der generierte Nutzen müssen separat für EIUs und EVUs analysiert werden. Systematisch optimierte Migrationsstrategien verringern dabei die zusätzlich auftretenden Kosten und die betrieblichen Einschränkungen in der Übergangsphase. Eine mehrdimensionale Optimierung dieser und weiterer Parameter ist notwendig. In einem zweiten Aspekt des Beitrags wird erläutert, wie mit Hilfe einer integralen Methodik im Sinne des Life-Cycle-Managements (LCM) diese Vielzahl an Parametern in einer Gesamtbetrachtung zusammengeführt werden kann. Neben diesen technischen, betrieblichen und betriebswirtschaftlichen Fragen bewegt sich die Einführung komplexer technischer Systeme insbesondere im Bereich der Verkehrssicherung auch immer vor einem volkswirtschaftlichen und politischen Hintergrund. Dabei werden u. a. die Auswirkungen der ETCS-Migration auf die Marktstrukturen untersucht. Einerseits verändern sich die Bedingungen des Netzzugangs, andererseits die Beschaffungs- sowie die Absatzmärkte für die LST. Durch die Optimierung der nationalen sowie der europäischen Förderpolitik soll dabei die Verlagerung der Intelligenz auf das Fahrzeug berücksichtigt und die der Transportleistung auf die Schiene beschleunigt werden. Bezogen auf die ETCS-Migration und somit basierend auf den technischen Systemeigenschaften wird in diesem Beitrag in einem dritten Aspekt das Spannungsfeld zwischen jeweils zwei Sichtweisen hinsichtlich der betrieblichen und der wirtschaftlichen Aspekte aufgezeigt und diskutiert. Einerseits die betrieblichen Regeln für ETCS mit ihrem Bezug auf die volkswirtschaftlich-politischen Aspekte und andererseits die daraus resultierende betriebliche Leistungsfähigkeit mit ihren betriebswirtschaftlichen Konsequenzen für die europäischen Infrastrukturbetreiber und Verkehrsunternehmen. Die drei Aspekte der Einführung neuer Technologien in komplexen Systemen wie der Eisenbahnsicherung, die im Rahmen dieses Artikels diskutiert werden, werden am Beispiel des ETCS Korridors von Rotterdam nach Genua verdeutlicht.

elib-URL des Eintrags:https://elib.dlr.de/44068/
Dokumentart:Konferenzbeitrag (Vortrag)
Titel:Migration neuer Technologien in das System Bahn am Beispiel von ETCS
Autoren:
AutorenInstitution oder E-Mail-AdresseAutoren-ORCID-iDORCID Put Code
Obrenovic, MiroslavNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERT
Meyer zu Hörste, MichaelNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERT
Datum:Juni 2006
Erschienen in:Rail Automation 2006
Referierte Publikation:Ja
Open Access:Ja
Gold Open Access:Nein
In SCOPUS:Nein
In ISI Web of Science:Nein
Seitenbereich:Seiten 135-148
Herausgeber:
HerausgeberInstitution und/oder E-Mail-Adresse der HerausgeberHerausgeber-ORCID-iDORCID Put Code
TU Braunschweig, Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrssicheru, NICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERTNICHT SPEZIFIZIERT
Status:veröffentlicht
Stichwörter:Migration, ETCS, Bahn, Interoperabilität
Veranstaltungstitel:Rail Automation 2006
Veranstaltungsort:Braunschweig (D)
Veranstaltungsart:nationale Konferenz
Veranstaltungsbeginn:22 Juni 2006
Veranstaltungsende:23 Juni 2006
Veranstalter :TU Braunschweig, Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrssicherung und Siemens AG, Rail Automation Academy
HGF - Forschungsbereich:Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr
HGF - Programm:Verkehr
HGF - Programmthema:V SM - Sicherung der Mobilität (alt)
DLR - Schwerpunkt:Verkehr
DLR - Forschungsgebiet:V SM - Sicherung der Mobilität
DLR - Teilgebiet (Projekt, Vorhaben):V - Technische und betriebliche Interoperbilität (alt)
Standort: Braunschweig
Institute & Einrichtungen:Institut für Verkehrssystemtechnik > Institut für Verkehrsführung und Fahrzeugsteuerung > Bahnsysteme
Hinterlegt von: Schwartz, Stefanie
Hinterlegt am:29 Jun 2006
Letzte Änderung:24 Apr 2024 19:05

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