Subskalige Wolkenerkennung mit dem High Resolution Visible Kanal von MSG

Kurzfassung

Das Radiometer SEVIRI an Bord des geostationären Meteosat Second Generation (MSG) verbindet detaillierte Informationen in 11 Spektralbereichen über die ganze Erdscheibe mit einer hohen Wiederholungsrate von 15 Minuten. Das bildet die Basis für eine genaue Wolkenerkennung. Dennoch ist ein bedeutender Anteil aller Pixel wegen der sampling distance von 3km nur partiell oder stark inhomogen bewölkt. Mit seiner erhöhten räumlichen Auflösung von 1km bietet der breitbandige High Resolution Visible (HRV) Kanal von SEVIRI die Möglichkeit, subskalige Strukturen, insbesondere subskalige Wolkenstrukturen, zu untersuchen. Eine solche Analyse, die eine Verbesserung der Kolokation des HRV Kanals zu den anderen erfordert, ermöglicht die Abschätzung des Bedeckungsgrades der niedrig aufgelösten Pixel. Diese Zusatzinformation kann dazu benutzt werden, Wolkeneigenschaften wie optische Dicke oder Wolkenhöhe zu verbessern. Darüber hinaus wird untersucht, ob der HRV Kanal auch dazu eingesetzt werden kann, um die Entstehung von Wolken frühzeitig zu erkennen. Das wichtigste Werkzeug zur Algorithmenentwicklung ist unser Simulator SIMSAT. Es stellt ein komfortables Front-end zum Strahlungstransferpaket libRadtran von Arve Kylling (NILU) und Bernhard Mayer (DLR) dar und erlaubt uns, Satellitenstrahldichten für beliebige Wolken und Sonnenbzw. Satellitengeometrien zu berechnen.