Entwicklung einer Methodik zur vollständigen Ökobilanzierung von Polymersystemen am Beispiel ausgewählter Epoxidharze

Kurzfassung

Zur ökologischen Bewertung eines Epoxidharzsystems kann die Erstellung einer Ökobilanz zur Analyse von potenziellen Umweltauswirkungen eine hilfreiche Methode sein. Aufgrund der Variabilität von Epoxidharzformulierungen gestaltet sich die Erstellung einer spezifischen Ökobilanz für diese Systeme als problematisch. Weiterhin stellen dabei die Vielzahl an verwendbaren Bewertungsmethoden sowie die begrenzte Datenverfügbarkeit Herausforderungen dar. Daher wurde bisher die Empfehlung ausgesprochen, Epoxidharzsysteme als 100 % Epoxidharz vereinfacht zu modellieren. In dieser Arbeit wird eine Methodik zur umfassenden Ökobilanz eines Epoxidharzsystems entwickelt. Eine umfangreiche Literaturrecherche ermöglicht die Identifizierung und Modellierung von Komponenten, für die keine Datenbankinformationen verfügbar sind. Darüber hinaus wird der Einfluss unterschiedlicher Herstellungsprozesse auf die Umweltauswirkungen genauer untersucht. Ebenfalls können bisher vernachlässigte Emissionen während des Verarbeitungsprozesses durch Messungen mittels Headspace-GC/MS nachgewiesen werden. Basierend auf den erzielten Ergebnissen werden Abweichungen zwischen einem 100 % Epoxidharzsystem und dem untersuchten Produktsystem aufgezeigt. Die entwickelte Methodik ermöglicht es, Epoxidharzsysteme zukünftig individueller und realitätsnäher in der Ökobilanz zu modellieren und zu bewerten. Dies trägt dazu bei, die potenziellen Umweltauswirkungen dieser Materialien genauer zu verstehen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung ihrer ökologischen Nachhaltigkeit zu entwickeln.