Schlafeffizienz unter langfristiger normobarer Hypoxie bei Personen mit koronarer Herzkrankheit

Kurzfassung

• Hintergrund. Langfristige hypobare Hypoxie wird von sinkender Schlafqualität und Gesamtschlafzeit, sowie einer veränderten Schlafarchitektur (verringerter REM- und Slow-Wave-Schlaf) begleitet (Anholm et al., 1992; Lemos et al., 2012; Mizuno et al., 1993). Die Effekte von langfristiger normobarer Hypoxie auf den Schlaf sind weniger gut erforscht. • Ziel. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Einfluss langfristiger normobarer Hypoxie (30 Tage) auf die Schlafeffizienz und die Gesamtschlafdauer bei Personen mit koronarer Herzkrankheit zu untersuchen. Außerdem soll der Einfluss physiologischer Parameter (nächtliche Sauerstoffsättigung, Herzschlagrate und Atemfrequenz) auf die Schlafeffizienz untersucht werden. • Methoden. Drei männliche Teilnehmer (Alter von 56 bis 64 Jahre) mit koronarer Herzkrankheit und eine 61-jährige Kontrollperson, wurden untersucht. Nach einer 3-tägigen Baseline-Erhebung und einer 10-tägigen Akklimatisierung in den Alpen, verbrachten sie 30 Tage und Nächte bei bis zu 9.5% Sauerstoff im :envihab (DLR, Köln). Schlafparameter der Baseline- und Laborphase wurden mittels Aktimetrie (Phillips Actiwatch Spectrum Plus, Actiware 6) und Fragebögen erfasst. • Ergebnisse. Lineare gemischte Modelle mit Random Intercepts für die Teilnehmer wurden zur Datenanalyse verwendet. Die Schlafeffizienz nahm unter Hypoxie signifikant ab (p < .001) (M = 76,76, SD = 16,86) im Vergleich zur Baseline (M = 88,76, SD = 10,77). Die Gesamtschlafdauer änderte sich unter Hypoxie nicht signifikant (M = 6,80, SD = 1,55) im Vergleich zur Baseline (M = 6,92, SD = 0,97). Die verbrachte Gesamtzeit im Bett stieg signifikant (p < .001) unter Hypoxie (M = 8,95, SD = 0,95) im Vergleich zur Baseline (M = 7,88, SD = 1,25). Herzinfarkthistorie (M = 81,77, SD = 13,81) hatte keinen Einfluss auf die Schlafeffizienz im Vergleich zur Kontrollgruppe (M = 69,61, SD = 20,54). Weder Herzfrequenz, SpO2T noch Atemfrequenz sind gültige Prädiktoren für Schlafeffizienz. Die objektive Schlafeffizienz ist ein gültiger Prädiktor für die subjektive Schlafqualität (p < .05). • Schlussfolgerung. Diese Studie hat gezeigt, dass normobare Hypoxie die Schlafeffizienz bei Männern im mittleren Alter signifikant senkt. Grund für die verminderte Schlafeffizienz scheint eine höhere Zeit im Bett bei gleichbleibender Gesamtschlafzeit zu sein. Des Weiteren schein eine koronare Herzkrankheit keinen Einfluss auf die Schlafeffizienz zu haben. Obwohl mehrere physiologische Parameter, wie Herzfrequenz, nächtliche Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz untersucht wurden, zeigte keine der Variablen einen signifikanten Einfluss auf die Schlafeffizienz. Weitere Studien müssen durchgeführt werden, um das Verständnis der Auswirkungen von Hypoxie auf Schlafparameter zu vertiefen.