Verbesserung der Positionsbestimmung für Bahnanwendungen im Alpenraum

Kurzfassung

Die Bedeutung des Bahnverkehrs wird aufgrund der Umwelt- und Klimaproblematik zukünftig signifikant zunehmen. Um den erhöhten Bedarf an schienengebundener Transportkapazität auch ohne umfangreiche Netzausbaumaßnahmen sicherzustellen zu können wird eine effektivere Organisation und Abwicklung des Personen- und Güterverkehrs notwendig. Dabei spielt die Positionsbestimmung der Züge und Waggons im Rahmen des European Rail Traffic Management Systems (ERTMS) und des European Train Control Systems (ETCS) eine wichtige Rolle. Langfristiges Ziel der Bahnen ist es durch eine zugseitige, genaue Positionsbestimmung die Streckenkapazität zu erhöhen und gleichzeitig die Anzahl der physischen Signalanlagen entlang der Strecke zu verringern. Gerade im sensitiven Naturraum der Alpen ist es notwendig den Netzausbau auf das erforderliche Mindestmaß zu beschränken. Allerdings bestehen in den Alpen spezielle Einsatzbedingungen hinsichtlich der Positionsbestimmung. So wird beispielsweise der GNSS-Empfang häufig durch zahlreiche, lange Tunnel unterbrochen und in den Tälern können aufgrund der Abschattung durch die umgebenden Berge nur ungünstige DOP (Dilution of Precision) Werte erreicht werden. Der Vortrag gibt eine kurze Einführung auf die Rolle der Positionsbestimmung/Navigation im Rahmen des ERTMS/ETCS, geht dann auf die speziellen Herausforderungen im Alpenraum ein und zeigt mögliche Lösungsansätze (z.B. verbessertes Map-Matching, Nutzung neuer Galileo-Dienste wie HAS und OS-NMA/CAS) auf.