Unsichgbares Sichtbar machen - Kombination komplementärer Messmethoden zur Ferndetektion chemischer Agenzien

Abstract

Ein Feldlager kann effektiv durch Ferndetektionssysteme (Stand-Off) im Infrarotbereich geschützt werden – sofern die gasförmigen Kampf- oder Gefahrstoffe Infrarot-aktiv sind. Dies erlaubt die erfolgreiche Detektion durch hyperspektrale Absorption- oder Emissionsmessungen fast aller möglichen Gefahrstoffe. Für die Detektion der im Infraroten inaktiven Halogene gilt dies auf Grund der zugrunde liegenden Physik nicht. Obwohl diese Gruppe klein ist, existiert mit Chlorgas ein bekannter Vertreter, der einfach zu beschaffen ist und bereits mehrfach als Kampfstoff missbraucht wurde. Diese Lücke könnte durch Detektoren auf Basis des Raman-Effektes geschlossen werden. Da aktuell keine kommerziell erhältlichen Systeme zur Ferndetektion von Halogenen bekannt sind, besteht hier ein konkreter Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Zur Abdeckung des gesamten Bereichs gefährlicher Agenzien scheint eine Kombination der komplementären Methoden IR- und Raman-Detektion vielversprechend zu sein. Während im Infraroten die Detektion durch passive Systeme genügt, bedarf es für die Raman-Detektion eines aktiven Systems. Aus Gründen der Augensicherheit scheiden Laserquellen im sichtbaren Bereich aus. Durch Verwendung von Lasern im UV-Bereich kann der nominale Augen-Gefahrenabstand geringgehalten werden.