Verbesserung der Flugsicherheit bei Hubschrauber-Schiffsdecklandungen

Kurzfassung

Aufgrund von schwierigen Wetterbedingungen mit hohen Windgeschwindigkeiten, schlechter Sicht und fehlenden visuellen Referenzen sowie den kleinen und hochdynamischen Landeplattformen gehören Schiffsdecklandungen zu den anspruchsvollsten Missionen für Hubschrauberpiloten. Im Rahmen der Projekte PiloDeck (Pilotenassistenz für Schiffsdecklandungen) und HEDELA (Helicopter Deck Landing Assistance) forscht das DLR Institut für Flugsystemtechnik an Technologien zur Reduzierung der Arbeitsbelastung und zur Verbesserung der Flugsicherheit bei Hubschrauber-Schiffsdecklandungen. Zur Verringerung der Arbeitsbelastung und zur Erhöhung des Situationsbewusstseins von Piloten im maritimen Umfeld wurde an zwei Pilotenassistenzsystemen geforscht. Es wurde ein Flugregler auf Basis eines relativen Translational Rate Command (TRC) zur Pilotenunterstützung im Endanflug bei hoher Turbulenz entwickelt. Weiterhin wurde ein kopfgetragenes Sichtsystem (Head-Mounted Display, HMD) mit einer maritimen Symbolik entwickelt und auf einer Microsoft HoloLens 2 realisiert. Das System wurde im Flugversuch über Land mit dem DLR Forschungshubschrauber ACT/FHS getestet. Im Forschungssimulator AVES (Air Vehicle Simulator) wurde zur Evaluation der Assistenzsysteme und zur Forschung an der notwendigen Simulationsgüte für Trainingssimulatoren eine umfangreiche maritime Simulationsumgebung aufgebaut. Diese beinhaltet die Modellierung der Umgebung mit Wellen- und Wettersimulationen, hochauflösende 3D-Modelle und ein Echtzeitbewegungsmodell für die Schiffsbewegung im Seegang sowie die Interaktion der turbulenten Strömung über dem Landedeck mit dem Hubschrauber. In diesem Vortrag werden die aktuellen wissenschaftlichen Ergebnisse aus pilotierten Simulatorkampagnen und realen Flugversuchen vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf den Erkenntnissen bezüglich der Bewertung der Assistenzsysteme sowie auf den Ergebnissen der Flugversuche mit dem visuellen Assistenzsystem.