Wissenbach, Sarah Jane (2021) Analyse der Interaktion eines autonomen Shuttlebusses mit anderen Verkehrsteilnehmenden. Masterarbeit, Technische Universität Berlin.
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Kurzfassung
Das Forschungsprojekt HEAT soll dazu beitragen den ÖPNV durch die neuen Möglichkeiten von Automatisierungen bedarfsgerechter zu gestalten. Ziel dieser empirischen Arbeit war es mögliche Interaktionsprobleme des autonomen Busses mit anderen Verkehrsteilnehmenden (VT) in einer innerstädtischen Umgebung zu identifizieren. Anhand einer Beobachtungsstudie wurden Konfliktsituationen analysiert. Mit der Software ELAN wurde das Videomaterial annotiert und mit Excel wurden verschiedene Parameter, wie die Konfliktbeteiligten, der Konfliktort, Geschwindigkeiten und weitere Einzelheiten dokumentiert. Zusätzlich zur Konflikterfassung wurde eine Baseline-Erhebung durchgeführt, um Rückschlüsse auf die Häufigkeit einzelner Konflikte zu schließen. Je Rundfahrt entstanden im Schnitt 2,17 Konflikte, wobei 24 der 91 Rundfahrten konfliktfrei verliefen. Das langsame Fahren (< 25 km/h) führte dazu, dass das Shuttle als Hindernis wahrgenommen wurde und häufig überholt wurde. Es kamen auch sogenannte Bestrafungsreaktionen vor, wie zu dichtes Auffahren während der Fahrt sowie zu frühes Wiedereinscheren. Ein Fünftel aller Konflikte entstand, weil das HEAT-Fahrzeug hinter Falschparkern oder Zulieferern stehen blieb. Kritisch war dies in den Straßen, die nur eine Fahrbahn je Richtung aufweisen, was darauf schließen ließ, dass die Infrastruktur einen wichtigen Einfluss auf die Konfliktentstehung hatte. Außerdem entstanden ein Achtel aller Konflikte dadurch, dass das Shuttle ohne ersichtlichen Grund bremste. Ein weiteres Ergebnis war, dass 8% aller Interaktionen an Fußgängerüberwegen zu Konflikten führte, da das Shuttle die VT spät erkannte. Zu einem Unfall kam es jedoch nicht. Die Interaktionsprobleme dienten als Grundlage, um Gestaltungshinweise zur Optimierung abzuleiten. Hierzu zählen die Geschwindigkeit des Shuttles an die zugelassene Höchstgeschwindigkeit anzupassen, technische Fehler, wie das abrupte, unerwartete Bremsen zu beheben sowie mehr Sensoren an Orten mit hohem Konfliktpotential anzubringen. Die Verkehrsinfrastruktur hatte Einfluss auf das Konfliktpotential, sodass die Betriebsstrecke eines autonomen Fahrzeugs vorzugsweise aus Straßen mit mindestens zwei Fahrspuren bestehen sollte. Außerdem sollten in bestimmten Situationen Kommunikationswege über akustische oder visuelle Signale geschaffen werden, wie beispielsweise mit gesprochenen oder auf die Straße projizierten Textnachrichten, Symbolen oder Lichtsignalen.
elib-URL des Eintrags: | https://elib.dlr.de/145529/ | ||||||||
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Dokumentart: | Hochschulschrift (Masterarbeit) | ||||||||
Titel: | Analyse der Interaktion eines autonomen Shuttlebusses mit anderen Verkehrsteilnehmenden | ||||||||
Autoren: |
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Datum: | 22 November 2021 | ||||||||
Referierte Publikation: | Nein | ||||||||
Open Access: | Nein | ||||||||
Seitenanzahl: | 63 | ||||||||
Status: | veröffentlicht | ||||||||
Stichwörter: | Autonomes Fahren, Infrastruktur, Interaktion, ÖPNV | ||||||||
Institution: | Technische Universität Berlin | ||||||||
Abteilung: | Fakultät V - Verkehrs- und Maschinensysteme | ||||||||
HGF - Forschungsbereich: | Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr | ||||||||
HGF - Programm: | Verkehr | ||||||||
HGF - Programmthema: | Verkehrssystem | ||||||||
DLR - Schwerpunkt: | Verkehr | ||||||||
DLR - Forschungsgebiet: | V VS - Verkehrssystem | ||||||||
DLR - Teilgebiet (Projekt, Vorhaben): | V - Zukunftsbilder eines automatisierten integrierten Verkehrssystems (alt) | ||||||||
Standort: | Berlin-Adlershof | ||||||||
Institute & Einrichtungen: | Institut für Verkehrssystemtechnik > Informationsflussmodellierung in Mobilitätssystemen, BA | ||||||||
Hinterlegt von: | Dreßler, Annika | ||||||||
Hinterlegt am: | 06 Jan 2022 09:42 | ||||||||
Letzte Änderung: | 06 Jan 2022 09:42 |
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