Weltraumflughäfen als Option für den Zugang zum Weltraum

Kurzfassung

Der kommerzielle Raumtransport entwickelt sich zu einem internationalen Geschäft und erfordert Start- und Landemöglichkeiten auf der ganzen Welt. Die Einsatzgebiete werden sich von den derzeit etablierten und bekannten Spaceports (Weltraumbahnhöfen) wie Cape Canaveral, Kourou oder Baikonur hin zu neuen Einsatzorten erweitern. Das DLR untersucht daher die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Spaceports in Deutschland und Europa sowie die Integration von Raketenstarts in den existierenden Luftverkehr. Eine besondere Variante stellt dabei der Start von Nutzlasten und Raumfahrzeugen von einer fliegenden Plattform aus dar, ein sogenannter Airlaunch. Eine solche Startvariante ist vergleichsweise unabhängig von physikalischen Installationen an einem fixen Spaceport. Für die geographischen Lage Deutschlands und die hier vorhandenen Infrastrukturen ist ein Weltraumflughafen als Spaceport für horizontale Starts- und Landungen eine besonders interessante Option. Besonders erfolgsversprechend erscheint der Airlaunch von Kleinsatelliten in polare Umlaufbahnen (Startort über der Nordsee), da ein entsprechendes System zeitnah verfügbar sein könnte. Vorgestellt werden die hierbei einsetzbaren technischen Systeme und Betriebsabläufe sowie die Randbedingungen im Hinblick auf die vorherrschende Marktsituation, Nachfrage und Wirtschaftlichkeit, die Sicherheit für die Integration des Betriebs in den Luftraum, die notwendigen Genehmigungen, die betrieblichen Anforderungen sowie der regulatorische Rahmen. Die Auswahlkriterien für einen Weltraumflughafen, d.h. Bevölkerungsdichte, Verfügbarkeit von Arbeitskräften, Bodeninfrastruktur, Logistik, Straßen-/Schieneninfrastruktur, Sicherheit, werden in Bezug auf einen untersuchten Standort diskutiert und vorgestellt. Weiterhin werden die Einschränkungen in Bezug auf fragmentierte Gesetze und Verordnungen aufgezeigt und Empfehlungen für neue Raumfahrtgesetze gegeben, die diese Probleme angehen.