Ansätze zur datengetriebenen Verkehrssicherheit als Ergänzung zu Unfalldaten

Kurzfassung

Die Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland erfolgt immer noch überwiegend anhand von Unfällen. Die alleinige Betrachtung von Unfalldaten ist jedoch sowohl aus methodischer Sicht – Unfälle sind selten und zum Teil zufällig – als auch aus ethischer Sicht – Menschen müssen erst zu Schaden kommen, bevor reagiert wird – problematisch. Aus diesem Grund sollten weitere Kenngrößen, z.B. sicherheitskritische Fahrmanöver oder Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmern, zur Bewertung der Verkehrssicherheit einbezogen werden. Dieser Artikel gibt zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand der Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland sowie über neue Ansätze zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Anschließend werden die Möglichkeiten zur Erfassung von Sicherheitskenngrößen mit Hilfe von Sensordaten und die Anforderungen an die Daten erläutert. Es folgt die Vorstellung einiger Anwendungsbeispiele, aus denen weiterer Forschungsbedarf abgeleitet wird. Auch wenn die Sicherheitskenngrößen vermeintlich weniger aussagekräftig sind als Unfalldaten, stellen sie eine sehr ergiebige Quelle von neuen Daten dar, die zu neuen Ansätzen in der Verkehrssicherheitsarbeit führen können