Rekonstruktion betrieblicher Szenarien aus JRU-Aufzeichnungen für Labortests

Kurzfassung

Durch die zunehmende Digitalisierung in der Eisenbahnleit- und -sicherungstechnik gewinnen Labortests immer mehr an Bedeutung. Unter anderem werden dafür klassische Zulassungsfahrten virtualisiert und im Labor nachgestellt. Dieses Testverfahren prüft die Funktionen des Prüflings und wird daher als funktionales Testen bezeichnet. Mittels dieser virtualisierten Zugfahrten können über einfache Tests hinaus auch bahnbetriebliche Vorgänge abgebildet und im Labor validiert werden (betriebliche Szenarien). Durch eine besonders detaillierte Simulation lässt sich in einem Labor bereits der vollständige Nachrichtenverkehr zwischen Strecke und Zug simulieren und hochgenau testen. Abweichungen bei der Inbetriebnahme im funktionalen Bereich können damit auf ein Minimum reduziert oder sogar vermieden werden. Das Verfahren eignet sich nicht nur für die Prüfung von Zugrechnern, die für eine neue Strecke zuzulassen sind, sondern auch für den Nachweis der korrekten Funktion der Streckenseite. So kann in Labortests eine geplante Projektierung ebenso detailliert getestet werden, wie der Fahrzeugrechner auf dem Zug.