Die Bedeutung der Persönlichkeit für die kognitive Leistung unter Stress

Abstract

Multitasking, Zeit- und Leistungsdruck sind nach wie vor die „Top-Variablen“ des Arbeitsstresses (Lohmann-Haislah, 2012, S. 9). Die vorliegende Arbeit fokussiert auf die akuten Auswirkungen dieser Faktoren auf die kognitive Leistung sowie auf die Bedeutung der Big Five in diesem Zusammenhang. Sollte eine valide Prognose von unter Einfluss der Stressoren hervorgerufenen Leistungsmodifikationen auf Basis von Persönlichkeitsfragebögen möglich sein, so wäre dies ein Vorteil für die berufliche Eignungsdiagnostik (vgl. Eschen, 2013; Marcus, 2011). An der Studie nahmen insgesamt 115 Studierende der Medical School Hamburg teil. In einem Online-Test wurden zunächst die Big Five mittels NEO-FFI (Borkenau & Osten-dorf, 2008) operationalisiert. Anschließend wurden als kognitive Leistungen der Abruf von Wissen aus dem deklarativen Gedächtnis, das logische und schlussfolgernde Denken, die visuelle Wahrnehmung sowie die Aufmerksamkeit und Konzentration, zuerst ohne, dann mit Einwirkung der genannten Stressoren getestet. Dazu wurden zwei Testversionen, bestehend aus Items des LPS-2 (Kreuzpoint-ner, Lukesch & Horn, 2013) verwendet. Die Auswertungen anhand von Kovarianzanalysen zeigten weder einen signifikanten Einfluss des Stresses auf die Leistungen der Probanden, noch stellten sie eine Bedeutung der Big Five in dem untersuchten Zusammenhang heraus.