Demonstration einer Kopplung zwischen Electronic Flight Bag und Satellitendatenlink

Kurzfassung

Im Rahmen des nationalen Luftfahrtforschungsprogramms (LuFo), wurde in dem Verbundvorhaben „Datalink for Air/Ground Intercommunication (DAGI)“ erforscht, wie sich die Flotte einer Airline effizienter betreiben lässt. Das Verbundvorhaben bestand aus den Partnern Aerodata, Air Berlin und dem Institut für Flugführung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR e.V.) im Unterauftrag für Air Berlin. Das operationelle Konzept, das in diesem Projekt erstellt wurde, geht davon aus, dass die Luftfahrzeuge der Flotte ständig mit der Operationszentrale am Boden in Verbindung stehen. Die Realisierung eines Systems, das diese Anforderung erfüllt, war eines der Projektziele. In diesem Beitrag wird das entwickelte Gesamtsystem beschrieben. Das System besteht aus zwei Hauptkomponenten. Zum einen aus dem Aerophone+®, das es ermöglicht, über das Iridium-Netzwerk Daten auszutauschen und Satellitentelefonate zu führen und zum anderen aus einem EFB, das für die Anzeige von Flugzeugdaten, zur Eingabe von verschiedenen Zustandsdaten im Bodenabfertigungsprozess und zur Steuerung des Aerophone+ benutzt wurde. Das entwickelte Gesamtsystem wurde in einem Demonstrationsflug eingesetzt. Dabei wurden Flugzustandsdaten, wie z.B. Position und Flughöhe automatisiert zu festen Zeitintervallen übertragen. Darüber hinaus war die Besatzung in der Lage, während des Bodenabfertigungsprozess Statusinformationen per Knopfdruck an die Operationszentrale zu übermitteln. Außerdem was das Aerophone+ in das Intercom-System des Flugzeugs integriert, so dass Satellitentelefonate zwischen der Crew und der Operationszentrale jederzeit und in ähnlicher Weise wie der normale Funkverkehr geführt werden konnten. Zur Auswertung der Akzeptanz des Systems von der Crew und den Mitarbeitern der Operationszentrale wurden Fragebögen verwendet. In diesem Beitrag wird eine Auswertung der versandten Flugdaten und die Auswertung der Fragebögen für die Crew und der Operationszentrale am Boden dargestellt. Außerdem werden die realisierten Funktionalitäten dargestellt und die sich daraus ergebenen Möglichkeiten erörtert, die für zukünftige Anwendungen genutzt werden könnten.