Konzeptauswahl für zwei Enteisungssysteme

Kurzfassung

Es existiert eine Vielzahl an Enteisungs- und Eisverhinderungssystemen, die für Flugzeuge im Flug verwendet werden können. Nicht alle der bisher bekannten Methoden werden kommerziell in der Luftfahrt eingesetzt. Einige der Enteisungssysteme befinden sich noch in der Entwicklungs- und Testphase. Dabei kann grob zwischen mechanischen, thermischen und chemischen Enteisungssystemen unterschieden werden. Konventionelle Systeme beruhen auf dem Einsatz thermischer Energie, z.B. durch die Anströmung der Vorderkante von innen mit Bleed Air oder durch Heizmatten auf bzw. in der vereisungsgefährdeten Struktur, die durch elektrische Energie gespeist werden. Der hohe Bedarf an Energie stellt hierbei den größten Nachteil dar. Energieeffizienter sind mechanische System, die Kräfte oder Verformungen in die Struktur einbringen und damit das Eis ablösen. Gegenwärtig sind pneumatische Enteisungssysteme (sogenannte Boots) im Einsatz, bei denen die Verformung von aufblasbaren Gummischlauchmatten zum Abplatzen von Eisansätzen führt. In Arbeitspaket HAP3 des Forschungsprojekts SuLaDI werden aktive Maßnahmen zur Enteisung von Flügelvorderkanten untersucht. Dabei geht es insbesondere darum, innovative Enteisungskonzepte weiterzuentwickeln und deren Integration in die Flügelvorderkante eines Verkehrsflugzeugs zu realisieren. Mögliche Enteisungsprinzipien basieren unter anderem auf Piezoaktuatoren sowie Elektroimpulsenteisung. Dieser Bericht stellt die Konzeptauswahl für die weiteren Untersuchungen im Projekt dar.