flexiGuide: Entwicklung einer flexiblen E-TMA Luftraumstruktur

Kurzfassung

An vielen größeren Flughäfen sind bereits heute die Kapazitätsgrenzen weitgehend ausgeschöpft. Der weltweite Luftverkehr ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen. Trotz ökonomisch bedingter Schwankungen wird auch für die Zukunft ein stetiger Anstieg vorausgesagt. Nicht nur die Erweiterung des Kapazitätslimits ist ein großes Problem, auch die Nachfrage nach umweltfreundlicheren und kostengünstigeren Flugführungsverfahren wird immer drängender, da das Umweltbewusstsein der Bevölkerung ebenfalls zugenommen hat. Das ursprünglich im Projekt Future Air Ground Integration (FAGI) erstellte Konzept von getrennten Anflugrouten für unterschiedlich ausgerüstete Luftfahrzeuge zur Verringerung von Fluglärm und des Treibstoffverbrauches besitzt das Potential, als Ganzes oder zumindest in wichtigen Teilaspekten wirtschaftlich in den operationellen Betrieb übernommen zu werden. Dazu soll das Konzept anhand konkreter Flughäfen und aktuellen, sowie in der Zukunft zu erwartenden, Verkehrsszenarien zeigen, dass es bereits heute ausreichend Lösungen enthält, viele Forderungen zum nachhaltigen Fliegen zu erfüllen. In den vorangegangenen Konzepten wurde in vielen Bereichen zunächst von starren Randbedingungen ausgegangen, die in der Realität aber deutlich mehr Flexibilität als Reaktion auf den aktuellen Verkehr und meteorologischen Bedingungen erfordern. Dazu gehört eine in Grenzen dynamisch veränderliche Luftraumstruktur, die es ermöglicht, sowohl bei geringer Verkehrsbelastung als auch technologisch nicht so hoch ausgerüsteten Luftfahrzeugen durch die Anfluglotsen manuell oder halbautomatisch auf bevorzugten und verkürzten Routen zu führen, sowie flexibel kurzfristig gesperrter Lufträume zu umfliegen. Für eine Umsetzung einer derartig flexiblen und anpassungsfähigen flexiGuide-Luftraumstruktur ist sowohl hinsichtlich der Fluglärmvermeidung als auch bedingt durch Wettereinflüsse eine Erweiterung der Terminal Manoeuvring Area (TMA) notwendig, die sowohl tageszeitabhängige als auch kurzfristige Veränderungen und Anpassungen erlaubt. Eine Ausdehnung der TMA ermöglicht dabei einen früheren Zugriff zur Einplanung eines Luftfahrzeugs mit seinem individuellen Anflugprofil in den aktuellen Flugverkehr. Bei der Anpassung der Anflug-Luftraumstruktur (Standard Arrival Routes, STAR) muss immer die Integration von 4D-FMS und 3D-FMS ausgerüsteten sowie nicht ausgerüsteten Luftfahrzeugen, sowie Abflügen und gegebenenfalls Überflügen, berücksichtigt werden.