Lackhove, Christoph und Kohlruss, Jacob (2010) Wie teuer darf ein Ortungssystem sein? EurailTelematics 2010, 2010-03-23 - 2010-03-24, Berlin, Deutschland.
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Kurzfassung
Der Vortrag stellt eine neuartige Methodik für eine optimierte Technologiemigration bei besonderer Betrachtung des Systemdesigns dar. Sie wird anhand des Beispiels der Einführung eines fahr-zeugseitigen Ortungssystems zur Senkung der Infrastrukturkosten auf Nebenstrecken erläutert. Dabei werden das tatsächlich umzurüstende Streckennetz und die davon betroffenen Fahrzeuge explizit berücksichtigt. Zu Beginn wird die Optimierungsgröße identifiziert. Dies könnte in dem gezeigten Beispiel bspw. die Amortisation der getätigten Investitionen in das neue Ortungssystem durch Einsparungen der streckenseitigen Wartungs- und Instandhaltungskosten innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne sein. Mit Hilfe der neuen Methode werden dazu Zielkosten abgeleitet, die eine Beurteilung und Op-timierung des neu einzuführenden Systems zulassen. Im nächsten Schritt wird eine Systemanalyse des abzulösenden Altsystems und der potenziellen Nachfolgersysteme durchgeführt. Basierend auf einer funktionalen Darstellung werden alte und neue Funktionsträger gegenüber gestellt. Während einer schrittweisen Ablösung des Altsystems, also der Migration im engeren Sinne, muss sichergestellt sein, dass zu jedem Zeitpunkt alle für Si-cherheit und Leistungsfähigkeit relevanten Funktionen durch einen Funktionsträger erfüllt werden. Mit dem Wissen der funktionalen Machbarkeit können direkt die zulässigen Basismigrationsstrate-gien abgeleitet werden. Sie bestimmen, welche Komponenten in welcher Reihenfolge getauscht werden dürfen. Im dritten Schritt wird das zu migrierende Netzwerk modelliert. Im gezeigten Beispiel ist dies ein Nebenstreckennetz mit den entsprechend darauf geplanten Fahrzeugflotten. Dabei erfolgt eine eindeutige Zuordnung von Streckenabschnitten und Fahrzeugen, die diese befahren. Die zuvor identifizierten Basismigrationsstrategien können jetzt auf die Streckenabschnitte und Fahrzeugflot-ten angewendet werden. Aus den möglichen Kombinationen ergeben sich alle für das gesamte Netzwerk zulässigen Migrationsstrategien. Die somit gefunden Migrationsstrategien stellen ein sich zeitlich veränderndes Mengengerüst dar, welches für die Auswahl der optimalen Strategie mit Kostensätzen belegt wird. So lassen sich alle für die Bewertung des einzuführenden Ortungssystems relevanten Kostendaten ermitteln: die Hö-he und die Zeitpunkte der Investitionen, die Entwicklung der Kosten für Wartung, Instandhaltung und Betrieb sowie die alleinig durch die Einführung anfallenden Migrationskosten. Aus der erläuterten Analyse ergibt sich nun auch, zu welchem Zeitpunkt sich die Investitionen in das neue Ortungssystem amortisiert haben. Liegt der Zeitpunkt innerhalb der zuvor als Anforde-rung definierten Amortisationszeitspanne, steht der Einführung des neuen Systems nichts mehr im Wege. Wird die Zeitspanne überschritten, können durch die zuvor erfolgte Systemanalyse auf funktionaler Basis Maßnahmen für eine Optimierung des Systems abgeleitet werden. Dies könnte zum einen eine reine Kostensenkung sein, also die Definition von Zielkosten. Zum anderen könnte die Verfehlung der Zielvorgaben auch in einer nicht ausreichenden Migrationsfähigkeit liegen. Durch Anpassungen, die beispielsweise durch eine bessere Kompatibilität zum Altsystem eventu-elle Adapter überflüssig machen oder eine schnellere Migration ermöglichen, kann eine erfolgrei-che Einführung ermöglicht werden. Die in diesem Beitrag vorgestellte neue Methode erlaubt zum einen die Bewertung hinsichtlich der Migrationsfähigkeit von Systemen und zeigt für eine erfolgreiche Systemmigration eventuell not-wendige Systemverbesserung auf. Zum anderen ermöglicht sie eine anschauliche Definition der betrieblich und wirtschaftlich besten Migrationsstrategie.
elib-URL des Eintrags: | https://elib.dlr.de/65780/ | ||||||||||||
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Dokumentart: | Konferenzbeitrag (Vortrag) | ||||||||||||
Titel: | Wie teuer darf ein Ortungssystem sein? | ||||||||||||
Autoren: |
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Datum: | 24 März 2010 | ||||||||||||
Referierte Publikation: | Nein | ||||||||||||
Open Access: | Nein | ||||||||||||
Gold Open Access: | Nein | ||||||||||||
In SCOPUS: | Nein | ||||||||||||
In ISI Web of Science: | Nein | ||||||||||||
Status: | veröffentlicht | ||||||||||||
Stichwörter: | Telematik, Migration | ||||||||||||
Veranstaltungstitel: | EurailTelematics 2010 | ||||||||||||
Veranstaltungsort: | Berlin, Deutschland | ||||||||||||
Veranstaltungsart: | internationale Konferenz | ||||||||||||
Veranstaltungsbeginn: | 23 März 2010 | ||||||||||||
Veranstaltungsende: | 24 März 2010 | ||||||||||||
Veranstalter : | Eurailpress, International Railway Technology Consulting | ||||||||||||
HGF - Forschungsbereich: | Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr | ||||||||||||
HGF - Programm: | Verkehr | ||||||||||||
HGF - Programmthema: | Verkehrsmanagement (alt) | ||||||||||||
DLR - Schwerpunkt: | Verkehr | ||||||||||||
DLR - Forschungsgebiet: | V VM - Verkehrsmanagement | ||||||||||||
DLR - Teilgebiet (Projekt, Vorhaben): | V - NGRS (alt) | ||||||||||||
Standort: | Braunschweig | ||||||||||||
Institute & Einrichtungen: | Institut für Verkehrssystemtechnik > Bahnsysteme | ||||||||||||
Hinterlegt von: | Lackhove, Christoph | ||||||||||||
Hinterlegt am: | 22 Okt 2010 11:05 | ||||||||||||
Letzte Änderung: | 24 Apr 2024 19:31 |
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