Akustische Lokalisation von Strömungsablösung im ETW

Kurzfassung

Die heutigen gesetzlichen Grenzwerte hinsichtlich der zulässigen Lärmemission zukünftiger Verkehrsflug-zeuge haben dazu geführt, dass eine möglichst genaue Vorhersage der zu erwartenden Belastungen bereits in der frühen Entwicklungsphase eines neuen Flugzeugs gewährleistet sein muss. Das Ziel des hier vorgestellten Vorhabens ist daher, akustische Messungen in Zukunft auch bei flugrelevan-ten Reynoldszahlen durchführen zu können. Dazu soll die Mikrofon-Array Messtechnik in einem ersten Schritt für die Anwendung unter kryogenen Bedingungen und einem erhöhtem Umgebungsdruck im European Tran-sonic Windtunnel (ETW) weiterentwickelt werden. Ein weiteres Ziel der Arbeiten ist die Entwicklung eines nicht-intrusiven, kanalgebundenen Messverfahrens zur akustischen Ablöselokalisation als Alternative zu bis-herigen Standardmesstechniken. Für die Bereitstellung der Kryo-Array Messtechnik sind umfangreiche Vortests im Kryo-Kanal Köln (DNW-KKK) und im Pilot-ETW (PETW) durchgeführt worden bzw. geplant, in denen Konzepte für Sensoren, Bautei-le und Verkabelung entwickelt und getestet werden. Im Anschluss soll ein großes Kryo-Mikrofonarray kon-struiert und entsprechend der Anforderungen des ETW hergestellt werden. Parallel dazu wird die physikali-sche Machbarkeit der akustischen Ablöselokalisation in einem Windkanalversuch unter Normalbedingungen untersucht. Abschließend soll die Vermessung der akustischen Quellen und der lokalen Strömungsablösung in einem Windkanalversuch im ETW unter kryogenen Bedingungen bei realen Flug-Reynoldszahlen de-monstriert werden. Die Arbeiten werden im engen Verbund zwischen dem DLR, dem ETW und der TU Berlin durchgeführt.