Wattenberg, Sebastian (2008) Vergleich einer klassischen Anrufschranke mit einer automatisierten bedarfsgerechten Schrankenanlage hinsichtlich einer betrieblichen und wirtschaftlichen Bewertung. Diplomarbeit, TU Braunschweig.
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Kurzfassung
Die Entwicklung der hier beschriebenen neuen Bahnübergangssicherungstechnologie gründet sich in der auf vielen Regional- und Nebenstrecken vorherrschenden unbefriedigenden Situation an Bahnübergängen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf das Sicherheitsniveau der Bahnübergänge, vielmehr wird dadurch die Leistungsfähigkeit dieser Strecken erheblich gemindert. Häufig sind auf diesen Bahnstrecken auch noch Bahn-übergangssicherungsanlagen anzutreffen, die nach dem Prinzip der Anrufschranke betrieben werden. Diese Anlagen stellen durch ihre Bedarfsgesteuertheit eine ideale, der Verkehrssituation angepasste Form der Bahnübergangssicherung dar. Aufgrund der Personalintensivität und der installierten Alttechnik ist die Anrufschranke, unter den Gesichtspunkten einer modernen Betriebsführung, jedoch nicht mehr zu betreiben und unterliegt deshalb fortführenden Rationalisierungsmaßnahmen. Trotz der betrieblichen Vorteile ist derzeit keine Bahnübergangssicherungstechnik verfügbar, die die Funktion einer Anrufschranke, unter den Vorgaben einer modernen Betriebsführung, angemessen ersetzen könnte. Unter der Prämisse, das Prinzip der Anrufschranke beizubehalten und deren Kompatibilität hinsichtlich einer Integration in zentrale Betriebsabläufe zu erreichen, müssen die Anforderungen an eine autarke Bahnübergangsbetriebsweise erfüllt werden. Eine Halbschrankenanlage mit Überwachungssignal erfüllt dieses Kriterium, so dass diese in den Ermittlungsprozess der Anforderungen für eine neue Bahnübergangssicherungsanlage mit einbezogen wurde. Eine Kombination beider Sicherungsarten löst die eingangs beschriebenen Probleme weitestgehend und stellt damit die Grundlage für den Ansatz des DLR dar. Durch den Einsatz geeigneter Kameratechnik und Bildverarbeitungsprogramme zur Bedarfserkennung und sicherungsrelevanter Funktionen im Rahmen dieses Ansatzes, werden zudem weitere sicherungstechnische Funktionen ermöglicht, die das Sicherheitsniveau generell an Bahnübergängen nachhaltig positiv beeinflussen wird. Durch die Komprimierung unterschiedlicher Funktionen in einem Gerät, werden zudem Kostenvorteile in der Anschaffung und in der Instandhaltung erzielt. Zur Bewertung des DLR-Ansatzes wird auf die Methode der EWA zurückgegriffen. Im Rahmen dieser wurden dazu alle betrieblichen, sicherungstechnischen und wirtschaftlichen Anforderungen in die Systemselektion mit einbezogen. Dadurch wird garantiert, dass nicht ausschließlich monetäre Aspekte für eine Entscheidungswahl von Bedeutung sind, sondern auch qualitative Kriterien. Darunter fallen vor allem die für die Bahnbetreiber und Bahnübergangsbenutzer wichtigen Systemeigenschaften. Die Anwendung des mehrstufigen Bewertungsverfahrens der EWA gewährleistet, alle Anforderungen entsprechend ihrer Gewichtung zu berücksichtigen, so dass der Nutzwert eines Systems mit den vorher definierten Anforderungen verglichen werden kann. Gerade bei den langlebigen Einrichtungen der Eisenbahnsicherungstechnik ist es wichtig, alle relevanten Sys-temanforderungen umfassend zu ermitteln und angemessen zu bewerten. Das Ergebnis der EWA bestätigt die Vorteilhaftigkeit einer automatisierten und bedarfsgesteuerten Bahnübergangssicherungsanlage auf Grundlage des DLR-Ansatzes gegenüber einer Halbschrankenanlage mit Überwachungssignal, die im Rahmen dieser Arbeit als einzige derzeit Verfügbare Alternative zu einem Vergleich herangezogen werden konnte. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass durch die Umsetzung der neuen Bahnübergangssicherungstechnologie die Attraktivität des Systems Eisenbahn gesteigert, und damit dauerhaft (nachhaltig) zur Wettbewerbsfähigkeit der Bahn beigetragen wird. Durch die neue Bahnübergangssicherungstechnik wird die Lücke zwischen kostengünstiger Sicherungstechnik und hohem Sicherheitsstandard geschlossen.
elib-URL des Eintrags: | https://elib.dlr.de/55959/ | ||||||||
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Dokumentart: | Hochschulschrift (Diplomarbeit) | ||||||||
Zusätzliche Informationen: | Betreuer beim DLR: Markus Pelz, Institut für Verkehrssystemtechnik | ||||||||
Titel: | Vergleich einer klassischen Anrufschranke mit einer automatisierten bedarfsgerechten Schrankenanlage hinsichtlich einer betrieblichen und wirtschaftlichen Bewertung | ||||||||
Autoren: |
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Datum: | 4 Juli 2008 | ||||||||
Open Access: | Nein | ||||||||
Seitenanzahl: | 125 | ||||||||
Status: | nicht veröffentlicht | ||||||||
Stichwörter: | Bahnübergang, Sicherung, Anrufschranke, Erweiterte Wirtschaftlichkeits-Analyse, EWA | ||||||||
Institution: | TU Braunschweig | ||||||||
Abteilung: | Eisenbahnwesen und Verkehrssicherung | ||||||||
HGF - Forschungsbereich: | Verkehr und Weltraum (alt) | ||||||||
HGF - Programm: | Verkehr | ||||||||
HGF - Programmthema: | Verkehrsmanagement (alt) | ||||||||
DLR - Schwerpunkt: | Verkehr | ||||||||
DLR - Forschungsgebiet: | V VM - Verkehrsmanagement | ||||||||
DLR - Teilgebiet (Projekt, Vorhaben): | V - DELPHI (alt) | ||||||||
Standort: | Braunschweig | ||||||||
Institute & Einrichtungen: | Institut für Verkehrssystemtechnik > Bahnsysteme | ||||||||
Hinterlegt von: | Schwartz, Stefanie | ||||||||
Hinterlegt am: | 10 Nov 2008 | ||||||||
Letzte Änderung: | 27 Apr 2009 15:26 |
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