Entwicklung von neuartigen biomorphen SiSiC-Keramiken für den ballistischen Schutz

Kurzfassung

Keramische Leichtbaupanzerungen bieten eine gute Schutzwirkung bei Beschuss mit Hartkernmunition bei deutlich reduziertem Flächengewicht gegenüber Panzerungen aus Stahl oder Aluminium. Biomorphe SiSiC-Keramiken basierend auf kommerziellen MDF-Platten zeigten in ersten Screening-Tests eine sehr gute Schutzwirkung bei Einmalbeschuss mit einer Stahlhartkernmunition des Typs 7,62 x 51 mm AP. Das DLR entwickelte in den letzten Jahren mittels spezieller Presstechnik und anschließendem Hochtemperatur-Prozess, bestehend aus Pyrolyse (bis 1650 °C, Inertgas) und Silicierung (1650 °C, Vakuum), neuartige biomorphe SiSiC-Keramiken, die im Vergleich zu biomorphen Keramiken auf MDF-Basis ein deutlich homogeneres Gefüge und einen auf 85 % gesteigerten SiC-Anteil aufweisen (MDF basierte Keramiken: 65 %). Das wiederum spiegelt sich vor allem in den verbesserten Werkstoffeigenschaften wieder. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse der ballistischen Schutzwirkung bei Einmalbeschuss mit Hartkernmunition von verschiedenen Panzermaterialien (Stahl, Aluminium, Al2O3, biomorphes SiSiC) in Bezug zu dem jeweiligen Flächengewicht gegenübergestellt und verglichen. Darüber hinaus werden erste Ergebnisse von Multi-Hit-Beschusstests gezeigt.