Ludwig, Rudolf und Emil Rüb - Vergessene deutsche Flugzeug- und Hubschrauber Pioniere

Kurzfassung

Ludwig Rudolf Rüb, ein leidenschaftlicher Erfinder und enthusiastischer - aber meist unterfinanzierter - Visionär, lebte die meiste Zeit seines Lebens in Armut und ist in der Gemeinschaft der Drehflügler praktisch unbekannt. Seine ersten Erfindungen betrafen Verbrennungsmotoren und Motorräder. Um 1900 baute er im Auftrag des Grafen Zeppelin ein Schaufelradflugzeug, als nächstes entwarf und baute er in München eine erste Version eines Koaxialrotor-Hubschraubers und zog dann nach Ulm, um ein großes Starrflügelflugzeug zu bauen. Keines dieser Projekte wurde jemals fertiggestellt. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs griff er mit Unterstützung der deutschen Armee eine verfeinerte Version seines Konzepts eines KoaxialrotorHubschraubers auf, der als äußerst wendiger und manövrierfähiger Ersatz für die damals verwendeten Beobachtungsballons gedacht war und auch aktiv an der Kriegsführung teilnehmen sollte, indem er die Installation eines Maschinengewehrs oder Granatenabwurf vorsah. Er enthielt einige erstaunlich fortschrittliche Funktionen und mit Hilfe seiner Söhne wurde die Konstruktion im Juni 1918 abgeschlossen und mit den Bodentests begonnen. Mit dem Ende des Krieges wurden alle Arbeiten sofort eingestellt. Der Vertrag von Versailles verlangte die Zerstörung des Vehikels und beendete damit Rübs aeronautische Arbeit. Ludwig Rüb, ein kluger Mann mit guten Ideen, jedoch ohne akademische Bildung, starb 1918, ohne seine Rotoren sich drehen gesehen zu haben.