Ionosphere Monitoring and Prediction Center

Kurzfassung

Im Zeitalter hochpräziser und zunehmend autonomer GNSS-Anwendungen gewinnt die Erforschung des Einflusses des Weltraumwetters auf deren Systemleistung zunehmend an Bedeutung. Die komplexe Überwachung und Erforschung des Weltraumwetters in seiner Vielfalt an Phänomenen und mit seinen Auswirkungen, beispielsweise in der Satellitentechnik, Luft- und Raumfahrt, Telekommunikation und Navigation, stellt eine zunehmend wichtige Aufgabe dar. Das DLR-Institut für Solarterrestrische Physik in Neustrelitz erforscht die Auswirkungen des Weltraumwetters auf kritische Systeme und Dienste wie GNSS oder HF-Kommunikation sowie auf boden- und weltraumgestützte Infrastrukturen wie Stromnetze oder Satelliten. Von besonderer Bedeutung ist die effiziente Umsetzung der Schnittstelle zwischen dem wachsenden wissenschaftlichen Fachwissen und den vielfältigen Nutzeranforderungen aus dem nationalen und internationalen öffentlichen und privaten Sektor, der Wissenschaft und der Industrie. Eine wesentliche Kernkomponente dieser Schnittstelle ist das Ionosphere Monitoring and Prediction Center (IMPC), das von der Arbeitsgruppe Präoperationelle Dienste in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum des DLR entwickelt und betrieben wird. Die Kombination wissenschaftlichen Know-hows in der GNSS-gestützten Fernerkundung und Modellierung der Ionosphäre mit Instrumentierung, wie beispielsweise einem hochratigen GNSS-Empfängernetz EVNet, dem Global Ionospheric Flare Detection System (GIFDS), oder dem eCallisto System und der Anwendung modernster Datenverarbeitungstechnologien leistet das IMPC einen wichtigen Beitrag zur echtzeitnahen Überwachung der Auswirkungen des Weltraumwetters auf heutige Technologien sowie zur Vermeidung oder Abschwächung dieser Auswirkungen durch die Anwendung einer breiten Palette von Produkten und Diensten. Der Vortrag präsentiert die präoperationellen Dienste des IMPC sowie deren Integration in relevante nationale und internationale Netzwerke, beispielsweise NOAA-SWPC RTSW, ESA S2P und PECASUS.