Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur Wahrnehmung von Fairnessaspekten in der Beziehung zwischen Flughäfen und ihren Anwohnenden (fAIR-In)

Kurzfassung

Die langfristige Exposition mit Fluglärm verursacht eine Vielzahl negativer Gesundheitsfolgen, wobei Belästigung eine zentrale Rolle spielt und als Mediator zwischen anhaltender Lärmbelastung und Gesundheitsrisiken gesehen werden kann. Nicht-akustische Faktoren beeinflussen das Erleben von Belästigung erheblich. Wahrgenommene Fairness wird hierbei als eine entscheidende Komponente angenommen. Dieser Artikel beschreibt die Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung von Fairnessaspekten in der Beziehung zwischen dem Flughafen und seinen Anwohnenden, des „Aircraft Noise-related Fairness Inventory (fAIR-In)“, und untersucht dessen Konstrukt- und prädiktive Validität in einer groß angelegten Online-Studie (N = 1 367). Die 32 Fragebogenitems decken distributive, prozedurale, informativen und interpersonale Fairness ab. Es wurden Gebiete untersucht, in denen Fluglärm stärker (> 55 dB(A) Lden) beziehungsweise weniger stark (≤ 55 dB(A) Lden) ausgeprägt ist. Alle Facetten der Fairness wiesen eine hohe interne Konsistenz auf (α = 0,89 bis 0,92). Der fAIR-In zeigt angemessene Ergebnisse in Bezug auf die konstruktive Validität und ausgezeichnete Ergebnisse in Bezug auf die prädiktive Validität von Belästigung durch Fluglärm (r = –0,53 bis r = – 0,68), Akzeptanz von Flughäfen und Flugverkehr (r = 0,46 bis r = 0,59) und Bereitschaft zu Protesten (r = – 0,28 bis r = – 0,46). Der fAIR-In bietet Fluglärmbeauftragten ein zuverlässiges, valides und benutzerfreundliches Instrument, um Bemühungen zur Verbesserung der Nachbarschaft zwischen Flughäfen und seinen Anwohnenden zu gestalten, methodisch zu begleiten und schließlich zu evaluieren.