Analytische Untersuchung der Indikatoren und des Verfahrens einer Qualifikationsabschätzung als kompetenzbasierte Arbeitsplatzberechtigung für Fluglotsen

Kurzfassung

Die Luftfahrtbranche hat sich bis heute noch nicht vollständig von den Folgen und Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erholen können. So fanden in Deutschland im Jahr 2022 laut dem „Mobilitätsbericht 2023, Luftverkehr in Deutschland“ rund 2,84 Millionen Flüge im deutschen Luftraum statt. Das sind zwar rund 200.000 mehr als noch im Jahr zuvor, aber immer noch ca. 15% weniger als vor Beginn der Pandemie 2019 [DFS 2023]. Andere europäische Mitgliedsstaaten haben ihr ehemaliges Niveau von vor der Pandemie ebenfalls noch nicht wieder erreichen können. Im direkten Vergleich liegt der europäische Durchschnitt allerdings deutlich über dem deutschen. So lagen 2023 Beispielsweise die Sitzplatzangebote in den anderen europäischen Ländern bei rund 96%des Vor-Corona-Niveaus. In Deutschland waren es nur rund 79% [BDL 2023]. Aber auch wenn die Zahlen der Luftfahrt im Jahr 2024 immer noch nicht wieder an die von vor der Covid-19-Pandemie anschließen können, steigen sie Jahr für Jahr kontinuierlich an. Mit den steigenden Zahlen kommen wieder alte aber auch neue Herausforderungen und Problemstellungen für die moderne Flugsicherung auf. Eines der größten Probleme im Bereich der Flugsicherung stellt wohl wie in vielen anderen Branchen momentan auch der Personalmangel da. Alleine 2022 waren laut Eurocontrol 47% aller europäischen Verspätungen in der Luftfahrt auf den Personalmangel im Bereich „Air Traffic Control (ATC)“ zurückzuführen [EUROCONTROL 2022]. Diese Verspätungen kosteten, laut Angaben des internationalen Berufsverbands der Fluglotsen (IFATCA), die Fluggesellschaften weltweit nur in diesem Jahr rund 800 Millionen Euro [IFATCA 2023].