Nutzung von Citizen Science Temperaturdaten und fernerkundungsbasierter Landbedeckung zur Analyse von Hitzeexposition in Städten - das Beispiel Zwickau

Kurzfassung

Die urbane Wärmeinsel ist eine Folge von Klimawandel und Urbanisierung und wurde in den letzten Jahren zunehmend als Problem identifiziert, da sie signifikante Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung mit sich bringt. Die folgende Arbeit untersucht das Crowd-Sourcing Konzept als Datenquelle für Temperaturdaten und die Nutzbarkeit dieser Daten für eine landnutzungsbasierte Hitzeexpositionsanalyse. Der Zusammenhang einzelner Landbedeckungsparameter und der Hitzebelastung wird am Beispiel Zwickau analysiert. Dafür werden Umweltparameter zusammengestellt, Temperaturdaten der Netzwerke Luftdaten.Info und Netatmo für das Stadtgebiet Zwickau recherchiert und aufbereitet, und beides in Form einer linearen Regressionsanalyse miteinander in Zusammenhang gebracht. Die CrowdSourcing Temperaturdaten der gut 80 Stationen zeigen Potential für eine Hitzeexpositionsanalyse von Zwickau und weiteren Städten. Deutlich wurden aber auch die Limitationen. Es zeigen sich teils signifikante Zusammenhänge zwischen Landbedeckung und Temperaturparametern, wobei das lineare Modell maximal 20 % der Varianz erklären kann. Viele Stationen deckten lediglich einen Teil des untersuchten Zeitraums ab. Eine größere Anzahl an Messstandorten und eine kontinuierlichere zeitliche Abdeckung erscheinen deshalb erstrebenswert. Außerdem erwies sich die tägliche Mitteltemperatur robuster als das Maximum, und ist deshalb bei der Regressionsanalyse zu bevorzugen.