Segen oder Fluch - Mechanismen der Koffeinwirkung auf Schlaf, zirkadiane Rhythmik und Leistung

Kurzfassung

Koffein erfreut sich als Stimulanz wegen seiner leistungssteigernden Wirkung weltweiter Beliebtheit. Gleichzeitig besteht die Befürchtung, dass der Konsum von Koffein die Schlafqualität mindert bzw. über seine Wirkung auf das zirkadiane System den Schlaf auch indirekt negativ beeinflusst. Ein Teufelskreis aus Schlafstörung, Schläfrigkeit und erneutem Konsum wäre denkbar. Bereits etwa 30 min nach der Einnahme blockiert Koffein Adenosinrezeptoren im Gehirn vom Typ A1 und A2A, verdrängt damit den Neuromodulator Adenosin von seiner Bindungsstelle und vermindert auf diese Weise dessen zentralnervös dämpfende Wirkung. Bisher unklar ist, ob es eine adaptive Anpassung dieses Rezeptorsystems an den chronischen Konsum gibt und was eine Toleranzentwicklung / Abhängigkeitssymptomatik mit Minderung der akuten positiven sowie negativen Wirkungen des Koffeins bedeuten könnte. Zudem ist kaum bekannt, welche Umstände eine zirkadiane Wirkung der Substanz begünstigen und was die Ursachen hierfür sind. Ziel dieses Symposiums ist es, die neuesten Erkenntnisse zu diesen Themen zu beleuchten.