Mikrobielle Diversität in deutschen Nahverkehrszügen

Kurzfassung

Einleitung und Fragestellung: Durch die COVID-19 Pandemie wurde verdeutlicht, dass Infektionskrankheiten durch Viren oder Mikroben einen sehr starken Einfluss auf das öffentliche Leben nehmen. Um besser zu verstehen, wie diese Erreger sich verbreiten, ist es unerlässlich, regelmäßige Messkampagnen durchzuführen, um die mikrobielle Diversität in verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestimmen. Im Rahmen dieser Arbeit, wurde und wird die mikrobielle Diversität und Verbreitung in verschiedenen Bereichen der Fahrgastkabine am Beispiel eines Nahverkehrszuges in NRW untersucht. Hierfür wurden Oberflächenabstriche an 10 verschiedenen Orten der Fahrgastkabine genommen und analysiert. Methodik: Seit Januar 2023 werden im Abstand von 2 Monaten Probennahmen an 10 verschiedenen Stellen in einem Nahverkehrszug in NRW durchgeführt und erfolgte in Form von klassischen mikrobiologischen Abstrichen. Von diesen Swabs wurde die DNA isoliert und mit Hilfe der MiSeq Technologie sequenziert und analysiert. Um metabolisch aktive Keime nachweisen zu können, wurden an 5 verschiedenen Orten weitere Swabs genommen, um von diesen RNA zu isolieren. Mit dieser Methodik lassen sich aktive von inaktiven Mikroben unterscheiden. Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen eine Vielzahl an human-assoziierten Mikroben, die im normalen Mikrobiom des Menschen vorkommen. Häufig gefundene Mikroben waren z.B. Staphylococcen und Corynebacterium sowie Propionibacterium. Generell ist eine hohe Diversität an Mikroben zu beobachten und auch die Verteilung innerhalb des Fahrgastbereiches variiert. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die mikrobielle Diversität in Nahverkehrszügen zwar hoch ist, jedoch die Verbreitung von potentiell human-pathogenen Erregern gering ist. Weitere Probennahmen und Analysen werden es uns erlauben, Rückschlüsse und mögliche Vorhersagen zukünftiger Pandemien durchzuführen.