Evaluation und Optimierung der Interaktion zwischen menschlichem und digitalem Lotsen auf Basis eines Planspiels

Kurzfassung

Im Rahmen des technischen Fortschritts und des Aufkommens von künstlicher Intelligenz finden virtuelle Agenten vermehrt Anwendung in anspruchsvollen soziotechnischen Systemen. Diese Belegarbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz eines vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelten virtuellen Agenten, der im Kontext komplexer Verkehrssteuerung der Luftverkehrs-kontrolle den menschlichen Kontrolleuren zuarbeiten und sie perspektivisch teilweise ersetzen soll. Im Rahmen eines zunächst niederschwellig gestalteten, gamifizierten Versuchs werden in dieser Arbeit die zwischen beteiligtem menschlichen Akteur und virtuellem Agenten zu Tage tretenden Dynamiken experimentell untersucht: Nebst der Betrachtung von globaler Leistung und Systembe-dienbarkeit liegt dabei ein besonderer Fokus auf dem Einfluss von egoistischem und altruistischen Probandenverhalten, den Auffälligkeiten in der Kommunikation beider Beteiligter sowie den Aus-wirkungen von Vorkenntnissen und sprachlichen Fähigkeiten der Probanden. Während hinsichtlich des ersten und letzten Fragenkomplexes aufgezeigt werden kann, dass kaum statistisch signifikante, allgemeingültige Zusammenhänge bestehen, ist hinsichtlich der Kommunika-tion festzuhalten, dass eine Überarbeitung systemseitiger Fähigkeiten geboten ist, um dem virtuel-len Agenten das Bestehen in den später komplex-dynamischen Situationen der intendierten An-wendung zu ermöglichen.