Lokale Erreichbarkeit des begehbaren Raumes - eine Evaluierung in deutschen Großstädten

Kurzfassung

In dieser Arbeit wurden die Straßennetze aller deutschen Großstädte auf ihre Erreichbarkeit hin untersucht. Für die Untersuchung wurden OpenStreetMap-Daten und der Urban Atlas verwendet. Mithilfe des Python-Package OSMnx wurden die Straßennetze erzeugt und analysiert. Bei der Analyse der Netzwerke wurde die unmittelbare Umgebung von Startpunkten in den Fokus genommen. Hierfür wurden anstelle von gängigen Puffern, die bei Nachbarschaftsanalysen häufig verwendet werden, IWNs (Individual Walking Neighbourhood) verwendet. Diese geben die tatsächliche Nachbarschaft besser wieder, da sie bestehende Barrieren und den tatsächlichen Zugang zu Flächen berücksichtigen. Zunächst wurde für die Analyse der Netzwerke durch IWNs eine Übersicht dieser IWNs erstellt. Um deren Unterschiede und Besonderheiten herauszufinden, wurden die IWNs der einzelnen Städte verglichen und hierfür ein Ranking erstellt. In der Auswertung wurden Besonderheiten und Schwierigkeiten hinsichtlich, der Erstellung und Nutzung von IWNs herausgearbeitet. Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen großen IWN-Flächen und der Bevölkerungsdichte, außerdem sind die größten IWNs einer Stadt in den Innenstädten gelegen. Mit IWNs wurden Einzugsgebiete geschaffen, welche sich nach der menschlichen Wahrnehmung richten. Dadurch ermöglichen IWNs Analysen auf einer individuelleren Ebene und sind hauptsächlich für die Analyse von sozio-ökonomischen Milieus sinnvoll. Damit können persönliche Verhaltensweisen verständlicher erklärt und in die Stadtplanung einbezogen werden.