Einflussfaktoren auf die Effizienz von Linienbedarfsverkehren - Untersuchung mittels mikroskopischer Verkehrssimulation

Kurzfassung

Der Kern dieser Arbeit bestand darin, mögliche Einflussfaktoren auf die Effizienz von Linienbedarfsverkehren zu untersuchen. Hierfür wurde das Verkehrssimulations-Programm SUMO (Simulation of urban Mobility) genutzt. Nach Durchführung der Recherche aktueller deutschlandweiter Angebote in diesem Bereich und der Ernennung von Best-Practise-Beispielen für verschiedene Einsatzgebiete wurden die zu untersuchenden Nachfragestrukturen sowie die infrage kommenden Einflussfaktoren typisiert. Daraufhin wurden im Netzeditor-Tool von SUMO (netedit) jeweils ein generisches Verkehrsmodell für den ländlichen und den städtischen Raum erstellt. Hier wurde sich zum Beispiel an den Bediengebieten der Best-Practise-Beispiele orientiert. Darauffolgend konnten die Simulationen durchgeführt und deren Ergebnisse miteinander verglichen werden. Dabei kamen unter anderem folgende Erkenntnisse zustande: Durch die Verlagerung der Haltepunkte aus den Straßen mit Tempo 30 km/h heraus auf Hauptstraßen mit Tempo 50 km/h verringern sich die Fahrzeiten signifikant. Gleichzeitig steigen jedoch die Fußwege der Reisenden. Durch geringere nachgefragte Personenkilometer muss mit einer möglichen Verschlechterung der Systemeffizienz gerechnet werden. Eine Vorverteilung der Fahrzeuge vor Betriebsbeginn kann die Systemeffizienz aufgrund der geringeren Fahrzeugkilometer zwar verbessern. Dies hängt jedoch stark von der Dauer des Betriebs ab. Der Effekt würde mit steigender Dauer zunehmend relativiert werden. Eine schlauchartige Form des Bediengebietes konnte zumindest in den Ergebnissen dieser Arbeit keine Verbesserung der Effizienz aufzeigen. Durch höhere Umwege erhöhten sich unter anderem die Fahrzeugkilometer erheblich, was in der Konsequenz zu einem Absinken der Systemeffizienz führte. Der Schülerverkehr ist für den Einsatz von Linienbedarfsverkehren gut geeignet. Hier ergibt sich in der Regel eine gerichtete Nachfrage, welche in ihrem zeitlichen Aufkommen so beschaffen ist, dass sie einer effizienten Fahrtenbündelung zugutekommt. Im Falle von Zu- und Abbringerverkehren hängt die Effizienz stark von der Position der relevanten Zielhaltestelle ab. Eine dezentrale Lage führt dabei aufgrund von besserer Fahrtenbündelung zu einem sichtlich effizienteren Betrieb als eine zentrale Lage. Der Vergleich von ländlichen und städtischen Regionen zeigt zudem einen deutlichen Einfluss der Größe des Bediengebietes. Weitere Entfernungen in größeren Netzen wirken sich dabei signifikant auf die Kennzahlen des Betriebs aus.