Entwicklung eines ökonomischen Bewertungsmodells für Energietechnologien und Anwendung auf ein Hybridregelkraftwerk unter Berücksichtigung potenzieller zukünftiger Szenarien

Kurzfassung

Nicht nur die Transformation des Energiesystems und die Verbreitung neuer Energietechnologien, sondern auch Anforderungen an Standardisierung und Transparenz in der ökonomischen Bewertung erfordern neue und ganzheitliche Ansätze. Dementsprechend wurde im Rahmen dieser Arbeit ein solches ökonomisches Bewertungsmodell auf Grundlage von Methoden und Verfahren der Investitionsrechnung und der Lebenszykluskostenrechnung für Energieerzeugungs- und -speichertechnologien entwickelt. Eine entsprechende neuartige Energietechnologie ist das Hybridregelkraftwerk, welches als erste Anwendung für das erstellte Modell dient. An diesem Beispiel wird die Kostenstruktur modelliert, Daten systematisch erfasst und Kennzahlen (NPV, IRR, LCoE, LCoS) berechnet sowie Unsicherheiten mit Hilfe von Sensitivitäts- und Szenarioanalysen untersucht. So wird nicht nur demonstriert, dass die zugrundeliegende Technologie in Abhängigkeit insbesondere von den Preisen für Primärregelleitung und den Kosten für Batteriezellen, der Laufzeit der Anlage sowie dem angenommenen Zinssatz aktuell knapp unterhalb der Grenze zur Wirtschaftlichkeit liegt, sondern auch, dass das Modell helfen kann entsprechende Technologien ökonomisch zu beschreiben und Schlussfolgerungen abzuleiten. Somit stellt das entwickelte Modell eine Ausgangslage für weitere Modellierungen neuartiger Energietechnologien und ganzheitlicherer ökonomischer, ökologischer und sozialer Bewertungen im Rahmen multidimensionaler Betrachtungen dar.